Tom Vek :: Leizure Seizure

V2/Coop/Universal

Punkrock, Blues-Aromen, schwere Breakbeats: Der Brite hat ein hochkonzentriertes Widerstandsalbum gemacht.

Gut, dass es Leute wie Tom Vek gibt. Die Biografie des Briten folgt mit ihren langen Rock’n’Roll-Pausen und Elektro-Abwegen nur ihrem eigenen Kompass. Seine Diskografie fällt mit bislang einer Albumveröffentlichung (We Have Sound, aus dem Jahr 2005), einer Live-EP und wenigen Singles relativ schmal aus. Tom Veks Musik verweigerte sich von Anbeginn an entschieden stilistischen Festlegungen; in ihr tauchten verstreute Blues-Aromen, elektronische Sequenzen und die Erinnerung daran auf, dass Punk-Rock einmal die beste Methode war, seine Jugend zu verschwenden. Gesamteindruck: interessant, diffus. Der Garagensound des Debütalbums hat nun einer leicht industrialisierten, technoiden, einer strafferen Sound-Idee Platz machen müssen, als hätte Vek sein Domizil von London nach Brüssel verlegt und probte aus dem Zentrum Europas die nächste Abrechnung mit Musik und Business. Leizure Seizure ist ein Quantensprung für den Künstler und ein Gewinn für den Hörer, die Platte klingt kompakt, konzise, hochkonzentriert. Die Kunst des Tom Vek manifestiert sich eindrucksvoll im ersten Song des Albums: „I am a love cowboy, waiting for the truth, that’s written on the wall, yeah“, singt der Brite mit der Stimme des nächsten coolen Rockstars, die Keyboards aber beginnen unter seinen Füßen zu schwanken, der Sänger verschwindet fast im Stakkato der Beats, nur einen Wunsch auf den Lippen: „Hold Your Hands“. Besser ist Tom Vek nur noch, wenn er seine knappen Unabhängigkeitsbotschaften aus dem Gestrüpp schwerer Breakbeats an die Oberfläche schießt: „We Do Nothing“.

Key Tracks: „Hold Your Hand“,