Tom Verlaine – Dreamtime

Sogenannte „Kultfiguren“ schleppen stets schwer an hohen Erwartungen, die von außen an sie herangetragen werden. Tom Verlaine, ex-Boß der legendären Television, wird damit gut fertig. Er hat DREAMTIME mit Ritchie Fliegler (g), Don Nossov (b), Rieh Teeter (dr) und Bruce Brody (kb) eingespielt (alle vier waren mal selbständig als VHF), dazu kommen Fred Smith (b) und Jay Dee Daugherty (dr). Ausgesprochen schlechte Songs gibt’s überhaupt nicht, vereinzelt allerdings (Seite 2) tritt das Programm ein wenig auf der Stelle, wenn nämlich Tempo, Arrangements und Ausstrahlung an Gleichförmigkeit kränkeln. Ergebnis: zwischen 3 und 4. Der Tom Verlaine aus MARQUEE MOON-Zeiten tummelt sich im ersten Durchgang. „Penetration“, das Beinahe-Instrumental „The Blue Robe“ und besonders „Without A Word“ haben jene Aura, die um eine ständig nervös-vibrierende Stimme entsteht und um eine Gitarre, die immer noch einen Ton mehr weiß, als es gemeinhin üblich ist. „There’s A Reason“ wirkt, treibend, aber nicht ganz so unterkühlt, leicht auf Single getrimmt. Bekommt dennoch, genau wie „Always“, ’ne glatte 4. Und bei den zu vergebenden Sternen denke ich ganz bewußt daran, daß MARQUEE MOON Historie ist.