Udo Lindenberg :: Die erste Vision
Alles unter einem Hut: Die graue Eminenz des deutschen Rock macht nicht nur den Sonderzug nach Pankow wieder flott.
Der in die Jahre gekommene „Panik-Panther“ doubelt sich inzwischen zwar längst selbst, ist aber in der von ihm ausgerufenen „bunten Republik „auch nach 30 Jahren im Pop-Biz noch immer die unbestrittene Deutschrock-Koryphäe. Und der wird nun auch auf DVD ein Denkmal gesetzt: DIE 1. VISION spannt mit einem guten Dutzend Videos sowie Snippets aus dem Film „Panische Zeiten“ und Konzertmitschnitten den weiten Bogen von 1973 bis 98 und damit von manch Peinlichem zu nur selten Packendem. Der Meister selbst moderiert das Ganze mit der lässigen Grandezza eines gereiften Street-Philosophen (die Frage, ob das wirklich „einen Riesen-Bonus“ darstellt, wie es im Waschzettel der Plattenfirma heißt, lassen wir aus Gründen des Denkmalschutzes jetzt mal unbeantwortet) und demonstriert im Verlauf des zweistündigen Rundganges durch das Lindenberg-Museum auch die Entstehung seiner „Likörelle“, für die er den Bartresen des Hamburger Atlantic-Hotels so gern zur Staffelei umfunktioniert. Ob der 56-Jährige als Maler tatsächlich etwas drauf hat, lässt sich in einer separaten Bildergalerie nachprüfen, eine Bio- und Discographie sowie eine 60 Aufnahmen umfassende Foto-Diashow vervollständigen das Angebot. Keine Frage. Lindenberg-Fans werden’s lieben. Fragt sich nur, wieviele es davon überhaupt noch gibt.
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