Wolfgang Ambros – Der Sinn des Lebens
Mit seinen Produktionen vertraut, wird man wohl kaum der Behauptung widersprechen, daß Ambros in puncto Kreativität bislang jedem Vergleich mit entsprechenden Kollegen aus dem deutschsprachigen Raum standhalten konnte. Und das seit immerhin schon über zehn Jahren! Die Erwartungen an seine neue LP, noch geschürt durch gezielte Vorschußlorbeeren, waren also groß.
Was den textlich-inhaltlichen Aspekt betrifft, so wurden sie auch zweifelsohne eingelöst. Nimmt man das musikalische Repertoire genauer unter die Lupe, so ist auch hier ein gewisser Abwechslungsreichtum nicht zu leugnen; doch drängen die rhythmischen und melodischen Varianten nachgerade den Vergleich mit einem alten, ausgelatschten Turnschuh auf. Die überwiegend bemerkenswerten Texte hätten Besseres verdient als diese eher biederen Kompositionen und formelhaften Arrangements.
Auch eine pompöse Orchestrierung hilft da nicht viel weiter, sondern ist eher dazu geeignet, einem das Hinhören völlig zu verleiden. Nicht überraschend hingegen ist Ambros‘ altbekanntes Dylan-Faible, das einmal mehr durch diese LP durchwabert. Ambros scheint etwas müde. Schade.
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