Xavier Naidoo -Seine Wege von Michael Fuchs-Gambock und Jörg-Peter Klotz

Was ist wirklich dran an Xavier Naidoo, dem singenden Wanderprediger? Gerne hätte man ’s gewusst, jedoch beschränken sich die beiden Autoren hier allzu oft auf reine Lobhudelei. Verwunderung macht sich höchstens ansatzweise breit, wenn der Kurpfälzer Autofreak sich mal wieder um Kopf und Kragen redet: „Unser Benzin besteht ja aus Dinosauriern, die irgendwann am Meeresboden zu Öl geworden sind“, werden da etwa Xaviers Kenntnisse der organischen Chemie aus einem Interview mit der WELT zitiert. Das ist noch nicht alles: „In der Bibel steht: Es gab Lebewesen, die den Tod erfahren haben. Wir verbrauchen also etwas, das sowieso giftig ist. Wir verbrennen das Gift, und das geht durch das Ozonloch aus unserer Atmosphäre. Wenn altes weg ist, können wir uns anderen Dingen widmen. Jede Kuh furzt am Tag 300 Liter Methan und ist damit weitaus gefährlicher als ein Auto. „

Derlei Gehirnakrobatik grenzt zwar an Rinderwahnsinn, löst bei den Autoren allerdings keinerlei besorgte Kommentare aus. Da wird schon lieber Naidoos Bühnenpräsenz gelobt. „Wenn Xavier die Rap-Gäule durchgehen und er mit klassischem HipHop-Gefuchtel auch ohne Hundert-Liter-Hose pure Energie rauspowert“, findet ihn das Schreiber-Dream-Team erst richtig gut. Na prima, aber dem Phänomen Naidoo kommt die literarische Doppelspitze mangels Objektivität keinen Zentimeter näher. www.goldmann-verlaq.de