„Ringe der Macht“: Pferd starb bei Dreharbeiten für neue Staffel – Wie kann das passieren?


Ein Produktionspferd starb am Set der neuen Staffel des Fantasy-Spinoffs. Hier die Fakten.

Am 21. März ist ein Pferd vor Beginn eines Drehtages für die neue „Ringe der Macht“-Staffel an Herzversagen gestorben. Nun liegen weitere Fakten vor. Bestätigt hat den Todesfall ein Sprecher der Amazon Studios mit den Worten: „Wir sind zutiefst traurig, bestätigen zu müssen, dass ein Pferd der Produktion gestorben ist. Der Vorfall ereignete sich am Morgen, als das Pferd vor den Proben trainiert wurde.“ Das US-amerikanische Magazin „The Hollywood Reporter“ berichtete.

Der Trainer des Tieres sei außerdem nicht im Kostüm gewesen und die Dreharbeiten hätten noch gar nicht begonnen. Auch seien ein Tierarzt und ein Vertreter der American Humane Association anwesend gewesen. „Die unabhängige Autopsie hat bestätigt, dass das Pferd an Herzversagen gestorben ist.“

Armand Hammer live in Berlin

Hinter den Kulissen: So werden Produktionspferde trainiert

Grundsätzlich werden die für Filme eingesetzten Pferde meist von Firmen zur Verfügung gestellt, die die Tiere auf die bevorstehenden Dreharbeiten langjährig vorbereiten. Eines dieser Unternehmen ist etwa „The Devil’s Horse“. (Das unten angefügte Video zeigt die Arbeit hinter den Kulissen – und wurde sogar von der FEI, zu Deutsch „Internationale Vereinigung für Pferdesport“, veröffentlicht, die in Bezug auf Tierschutz sehr streng ist.)

Das bei den Dreharbeiten für „Ringe der Macht“ eingesetzte Pferd war eines von etwa 30, die an diesem Tag am Set gewesen sein sollen, laut Angaben des „Hollywood Reporter“. Sie wurden alle von dem Ausstatter „The Devil’s Horsemen“ zur Verfügung gestellt, der schon für viele Serien, darunter „Game of Thrones“, Pferde trainiert hat. Dies ist offenbar der erste tödliche Unfall mit einem Tier am Set in der 50-jährigen Geschichte des Unternehmens. Das Pferd soll zuvor keine gesundheitlichen Probleme gehabt haben und stand schließlich zwischen 20 anderen Pferden, bevor es starb.

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PETA fordert: „Produktionen ohne Qualen“

Nachdem dieser Vorfall bekannt wurde, hat die Tierrechtsorganisation PETA in einer Erklärung die Serienmacher aufgefordert, „die Herrschaft über Tiere aufzugeben“: Die Macher hätten längst die Möglichkeit, CGI („computer generated images, zu Deutsch „Computer-generierte Bilder“) und tierfreundlichere Methoden zu verwenden – „die die gefährdeten Pferde am Set nicht zu Tode hetzen“ würden. Die stellvertretende Vorsitzende Lisa Lange weiter: „PETA fordert die Macher der Serie – und alle anderen Produzenten – auf, ein neues Abenteuer ohne den Einsatz von echten Pferden in Angriff zu nehmen. Wenn sie es nicht vermeiden können, Tiere für ihre Kunst auszubeuten, sollten sie sich ein neues Medium suchen, denn niemand will ein Spinoff für das Fernsehen sehen, in dem es um Qualen geht.“

Tragische Todesfälle auf Sets

Es gab auch andere tragische Fälle, die sich in den vergangenen Jahren ereigneten. Bei der HBO-Pferderennserie „Luck“ etwa starben drei Pferde während der Dreharbeiten, woraufhin der Sender die Serie nach einer Staffel absetzte, weil er Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Tiere hatte. Im Jahr 2022 kam in der HBO-Serie „The Gilded Age“ ein Pferd zu Tode, was nach Angaben des Senders auf natürliche Ursachen zurückzuführen war.