S.C.U.M


Düsterer, epischer Shoegaze auf der Suche nach weit entfernten Dimensionen.

Angriff ist die beste Verteidigung: Frustriert von der Einfältigkeit der Londoner Indie-Szene, formierte sich die Society For Cutting Up Men 2008, um dem Ursprung ihres Unmuts musikalisch etwas entgegenzusetzen. Verbitterung sucht man in ihrem Werk jedoch vergeblich. „Musik machen ist für mich in allererster Linie ein optimistischer Prozess“, sagt Sänger Thomas Cohen. Heiterkeit strahlt die Musik des Quintetts allerdings nicht grade aus. Ihr ausgeklügelter New-Wave-Sound, der ihnen häufig Vergleiche mit Joy Division einbringt, vereint ebenso melancholische Momente wie auch die Sehnsucht nach Weite, welche besonders deutlich in der Vorliebe der Band für Hall-Effekte zum Ausdruck kommt.

Als Gegensatz zur filigranen Studioarbeit regiert bei S.C.U.M auf der Bühne die Improvisation: Für ihre online veröffentlichte Songreihe „Signals“ nahm die Band in Studios in Städten wie Paris, Warschau und Berlin je einen Song auf, benannt nach dem jeweiligen Aufnahmeort. Als sie in Athen kein geeignetes Studio fanden, zeichneten sie einen Live-Jam auf, unterlegten ihn mit Field Recordings aus der Athener Innenstadt und nannten ihn folgerichtig „Athens“. Cohen: „Es gibt immer einen Weg, eine Idee umzusetzen.“

CD im ME 9/11, Albumkritik S. 106

* Den von der Presse als „Futuristic Goth Dandy“ bezeichneten S.C.U.M-Sänger Thomas Cohen zieht es ab und an in Ballett-Aufführungen.

* Auf Einladung von Portishead spielte die Band beim diesjährigen „I’ll Be Your Mirror“-Festival in London. Würden sie selbst ein Festival auf die Beine stellen, wäre Scott Walker ihr Wunsch-Headliner.