Sportfreunde Stiller


Tocotronic und The Notwist - selten waren so viele gute Bands aus Deutschland so erfolgreich.

Top-Ten-Platzierungen für nationale Künstler sind normalerweise den ganz Großen der Branche vorbehalten, Hosen, Ärzte, Fantas und so weiter. Schön, dass 2002 auch Bands in die vorderen Regionen der Hitparaden vorstießen, die man dort bislang nicht erwartet hätte. The Notwist zum Beispiel mit ihrem überragenden und auch international gefeierten Album „Neon Golden“, die Tocos mit ihrem weißen Meisterwerk und die Sportfreunde mit ihrem patentierten Freibad-Pop. Beinahe hätte es für die drei Münchner auch noch zum MTV-Award gereicht. Die Sportler waren in der Kategorie „Best German Act“ nominiert – neben Champions-League-Teilnehmern wie Herbert Grönemeyer, den Toten Hosen, den No Angels und Xavier Naidoo, der den Preis dann auch einsackte. Einige andere hatten auch kommerziell das Nachsehen. Die Hamburger Sterne zum Beispiel, deren wunderbares Album „Irres Licht“ sich leider nicht an den Kassen durchsetzen konnte. Oder Readymade aus Wiesbaden, die trotz Major-Deal und entsprechendem Budget die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnten. Sehr schade. Aber trotzdem: Pop aus Deutschland ist zu einer festen Größe geworden. Und das ist auch gut so.