The Beatles: Die Kronjuwelen des Pop in neuem Glanz


Es ist nicht weniger als der Heilige Gral der populären Musik. Doch wurde mit dem über 200 Songs und 13 reguläre Alben umfassenden Katalog der Beatles in den 40 Jahren seit dem Dahinscheiden der Band nicht immer kompetent umgegangen. Neben plausiblen Veröffentlichungen – etwa LIVE AT THE BBC und die ANTHÜLOGY-Reihe – gab es Peinliches wie LOVE, Überflüssiges wie das von allem Phil-Spector-Pomp bereinigte LET IT BE … NAKED und die als SONGTRACK firmierende Neuauflage von YELLOW SUBMARINE. Die Originalalben waren seit 1987 nur als lieblos aufgemachte, muffig klingende, mitunter gar schlampig gearbeitete CD-Versionen aus dem digitalen Paläozoikum zu haben. Doch das Darben hat ein Ende: Vier Jahre lang haben fünf Toningenieure in den Abbey-Road-Studios die alten Bändern so behutsam wie möglich restauriert, technische Unzulänglichkeiten korrigiert, Studioequipment aus den 70ern zwischen die hochmodernen Digitalgeräte geschaltet, um den Analogsound von einst zu erhalten. Mit Erfolg: Der Begriff „überwältigend“ ist fast zu schwach für das, was da aus den Boxen tönt. In den Mono-Mixes – für Puristen gibt es die Alben von PLEASE PLEASE ME bis THE BEATLES in einem 13-CD-Set – gewinnen gerade die frühen Beat-Gassenhauer frappierend an Drive, Dynamik und Direktheit. Eine Offenbarung sind indes auch die Stereoversionen sämtlicher zwischen 1963 und 1970 erschienener Longplayer und die Compilation PAST MASTERS, die als 16-CD-Box (plus DVD) wie auch einzeln erhältlich sind. Man hört die Klassiker, die man in- und auswendig zu kennen glaubte, völlig neu, staunt über Transparenz und Trennschärfe, entdeckt Stimmen, Sounds, Instrumente, von denen man zuvor nichts ahnte. Zudem gibt es Mini-Dokumentationen zur Entstehung des jeweiligen Albums – auf den Einzel-CDs als Quick-Time-Movie, in der Stereo-Box als DVD.