The Can


In Köln ist, weis die wenigsten wissen, eine der progressivsten deutschen Bands zu Hause, The Can nennen sie sich, zu deutsch: die Konservendose. Alle 5 sind Profis, zum Teil mit abgeschlossenem Musik- und Dirigentenstudium. Das Wichtigste aber: Sie machen ihre Musik selber Im Nörvenich bei Köln haben sie sich in einem alten Wasserschloss ein Studio eingerichtet.

Beat und Pop ist die einzige zeitgenössische Musik, das sagt Irrtum Schmidt, der ein abgeschlossenes Studium als Pianist und Dirigent hinter sich hat. in Konzerten dirigierte er die Wiener Sinfoniker und das Radiosinfonieorchester des NDR und war zwei Jahre Kapellmeister am städtischen Theater in Aachen. 1968 entstand The Can. Schmidt lernte durch den Meister der elektronischen Musik Michael Stockhausen seinen Bassgitarristen Holger Szükay, 28 Jahre, kennen. Szukay früher Jazzgitarist mit eigener Band war am gleichen Punkt angelangt wie Schmidt, Beide fasziniert von der Popmusik und deren musikalischem Ausdrucksvermögen. Szukay setzte sich mit Michael Karoli. 21, in Verbindung, der mit 5 Jahren Geige und mit 15 Gitarre spielen lernte und wurde Leadgitarnst. Der vierte im Bunde wurde Jacki Liebezeit, 26, als Schlagzeuger. Er hatte sich einen Namen als Jazzmusiker gemacht, unter anderem bei Manfred Schoof 2 Monate nach Gründung der Bond stiess als 5. und letzter Mann der farbige Sänger Malcolm Mooney, 25 Jahre, der eigentlich Sax spielt, hinzu. Dadurch, dass er im Augenblick erkrankt ist, vertritt ihn Lee Gates, 27, ein farbiger Amerikaner aus New York. Ihre Musik enthält fast alles. Blues, Rock. Underground, psychedelic Music gekoppelt mit Elementen asiatischer und afrikanischer Musik. Hinzu kommen noch elektronische Klänge. Soeben ist ihre 1. LP erschienen „Monster Movie“. Auch sonst ist man nicht gerade faul. Man schrieb Musiken für Filme, etv/a „Mädchen mit Gewalt“ oder „Kuckucksei im Gangsternest“ ebenso gründete man eine eigene Produktionsfimia mi1 dem Namen „Inner Space Produetion“. Im Augenblick sind sie auf der Suche nach einem Studio direkt in Köln, das sie nach dem Vorbild der Londoner Arts Lab einrichten wollen. Dort könnten sich dann demnächst verschiedenste Künstler, Musiker, Filmer, Schriftsteller treffen, um zu arbeiten. Wir wünschen The Can. dass dieses interessante Experiment gelingen möge.