Traffic


Es war die Popwelt, ebenso wie jetzt auch mal wieder, einen kräftigen Schubs in die gute Richtung nötig hatte. Der junge Steve Winwood hielt sich für „alt und weise“ genug, um sich auf eigene Füsse zu stellen. Als er seine Formation „Traffic“ gründete, fand er in den Herren Gapaldi, Wood und Mason Unterstützung. Die Gruppe gab Ihr Debüt mit der Erfolgssingle „Paper Sun“ und präsentierte später ihre hervorragende LP ,,Mr Fantasy“, die übrigens noch heute ein „must have“ für jeden Popkenner sein sollte. Danach folgten noch diverse andere LP’s und die für jede Gruppe notwendigen Hits. Traffic war zu einer wirklichen Topformation geworden und in allen Internationalen Konzertsälen ein gerngesehener Gast. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere sagte Stevie seinen drei Kollegen Lebwohl, um zusammen mit Eric Clapton und Ginger Baker eine neue Gruppe zu formieren: Blind Faith, die „Supergroup“, zu der sich etwas später noch der Ex-Family-Bassist Rick Green gesellte und die bereits nach einer LP und einer Single wieder auseinanderbrach. Inzwischen versuchte Traffic (ohne Winwood), noch eine Zeitlang weiterzuarbeiten, ging letztendlich jedoch ebenfalls auseinander; Ginger Baker gründete Airforce, eine Gruppe; voller exzellenter Musiker, zu denen von Zeit zu Zeit auch Winwood und Wood gehörten. Stevie Winwood, der über unnachahmliche stimmliche Qualitäten verfügt uns ganz nebenbei auch noch eine Anzahl vom Instrumenten beherrscht, war und ist übrigens noch immer vielen Musikern bei ihren Plattenaufnahmen behilflich. Dave Mason, früher Roadmanager der Spencer Davit Group, präsentierte eine sehr gute Solo-LP „Alone Together“. Anschliessend spielte er lange mit Delaney Bonnie, mit denen er auch Platten aufnahm. Vor nicht allzu langer Zelt stellte er sich noch auf einer LP mit Mama Cass vor. Die Zusammenarbeit der beiden war allerdings nur von kurzer Dauer, und beschränkte sich ausschliesslich auf diese LP. Chris Wood trat ab und zu mit Dr. John auf und Jim Capaldi liess lange Zelt Oberhaupt nichts von sich hören.

Die Zweite Traffic-Periode

Etwa 18 Monate später beschloss das Trio Winwood, Wood und Capaldi, es noch einmal zu probieren. Diesmal war Mason nicht mit dabei. „John Barleycorn Must Die“, die LP, die die neue Periode eingeläutet hat, bewies deutlich, dass die Gruppe von ihrer früheren Qualität nichts eingebüsst hatte. Im Gegenteil, sie war noch besser geworden. Rund ein Jahr lang mussten wir warten, dann bekamen wir den Nachfolger für dieses Album präsentiert. „Welcome To The Canteen“ wurde aus diversen Livemitschnitten zusammengestellt und neben Winwood, Wood; und Capaldi hören wir Dave Mason (Gitarre). Rick Green (Bass), Reebop Kwaku Baah (afrikanische Percussion) und Jim Gordon (Drums). Bemerkenswert ist, dass Jim Gordon (früher spielte er mit Derek and the Dominoes und Delaney & Bonnie u.v.a.) den Platz von Capaldi eingenommen hat, der nach eigener Aussage seine Stimme besser zu gebrauchen weiss, als die Trommelstöcke. Dave Maaon hat Traffic inzwischen übrigens wieder verlassen, um sich auf seine eigene Gruppe zu konzentrieren. Wenn man sich „Welcome To The Canteen“ anhört, bekommt man den Eindruck, dass Winwood seine dominierende Funktion zugunsten der ganzen Gruppe aufgegeben hat. Auch auf der Plattenhülle heisst es nicht mehr „Traffic“, sondern es werden hier die Namen aller sieben Musiker angeführt. Und das alles des lieben Friedens wegen . . .