Videopremiere: Max Prosa gibt sich „Glücklich mit Nichts“


Max Prosa bringt bald sein drittes Album KEINER KÄMPFT FÜR MEHR heraus. Selbst er hat offenbar Frieden geschlossen: In seiner neuen Single scheint es, als habe Prosa sich selbst gefunden.

Liedermacher Max Prosa hat nie den einfachen Weg eingeschlagen. Sein Debütalbum DIE PHANTASIE WIRD SIEGEN erschien 2012 und damit zu einer Zeit, in der er als junger Mann mit deutschen Texten und einem Gespür für Melodie und Melancholie offene Türen hätte einrennen können. Austauschbare und mal mehr, mal weniger talentierter Sänger wie Tim Bendzko, Phillip Poisel und Andreas Bourani enterten Charts und Hochzeitsfeiern, schnell war der Begriff der „Schmerzensmänner“ erfunden. Per Definition war das eine Schublade, in die Max Prosa auch gepasst hätte – wenn er und seine Musik sich nicht vehement jedem Schubladendenken verweigern würden.

Prosa, dieser strubbelige Kerl am Klavier, hätte nach eigentlichen Hits wie „Mein Kind“ und „Flügel“ das ganz große Fass aufmachen können. Seine Stimme, sein Pathos, sein Talent und irgendein Text über „Wir-Gefühle“ oder ähnlich Privatradiofreundliches hätten schon gereicht, alle anderen Deutschpopanwärter noch blasser aussehen zu lassen, als sie es eh schon tun. Kauz, der er ist, nahm Prosa aber lieber ein neues Album auf, das dem Klischee vom „schwierigen zweiten Album“ gerecht wurde. Prosa sang auf RANGOON (2013) Songs über die Demonstrationen buddhistischer Mönche gegen Burmas Militärdiktatur, coverte Leonard Cohens „Hallelujah“ und metapherte sich radiohead-rockend durch „Der Zauberer“.

Nun, vier Jahre später, hat Max Prosa sein drittes Album aufgenommen. KEINER KÄMPFT FÜR MEHR kommt zu einer Zeit, da die Bouranis, Bendzkos, Giesingers, Revolverhelden und so weiter immer noch around sind, und es versucht sich an eben jener Gratwanderung zwischen Pop, Politik und aufrichtig Persönlichem. Prosas Pathos und Stil polarisieren noch immer, viel wichtiger aber noch: Max Prosa scheint sich selbst gefunden zu haben, wie man so schön sagt. Man höre sich nur seine erste neue Single „Glücklich mit Nichts“ an, in dem er scheinbar leichtfüßig singt: „„Ich wollte immer nur singen / Ohne Hass, ohne Stress / Ich wollte immer nur singen / Ohne Angst, ohne Wut. / Wie ’ne Klinge im Wind, wie ein Vogel im Flug.“

Seht hier das Video zu „Glücklich mit Nichts“ von Max Prosa in der Videopremiere:

KEINER KÄMPFT FÜR MEHR erscheint am 31. März 2017.