Weilheim auf Achse München,


Acher Bros. Productions präsentiert: musikalischer Familienausflug durch die Mitte der Alten Wett mit zweigeteilter Abendunterhaltung.

Bis über deutsche Grenzen hinaus führte die Fahrt der sechs Bands und Projekte mit der dicken Wurzel in der oberbayerischen Provinz. Auch Genf, Brüssel und Wien sollten erleben, wie es sich anfühlt, wenn Weilheim live aus dem Vollen tönt. Der Versprechungen machte man sich vor der Erfüllung solch kühner Träume natürlich selbst die größten, weil The Notwist und ihr selbstbestimmtes künstlerisches Universum ja auch so viel können und machen. Immer wieder Experimente und doch auch perfekte Gitarrenlieder für Regentage, Jazz mit und gegen Klischees, Klampfenschlag und filigranes Handwerk, kickende Beats und Klicker-Klacker-Beats – da geht so viel und so manches gemeinsam. Bei“.Weilheim auf Achse“ im Stunden-Turnus Kapelle für Kapelle vorgeführt Inur bei den formal unumstößlichen Instrumental-Postrockern von Couch steht kein Notwistler mit droben], bekommt besagtes Universum jedoch das Schrumpfen. Es schrumpft, vor dem inneren Ohr bislang immer weiter und breiter ausgedehnt, auf Acher’sche Tatsächlichkeiten zusammen. Das daraus abgeleitete Gesetz besagt (so in etwal: Diese aufgeklärten Menschen machen zwar allesamt sehr hörenswerte Musik, aber die klingt doch zuweilen sehr viel ähnlicher als … nun, gedacht, erinnert eben. Die Ameisenstraße der knispeügen Console-Beats zum Beispiel führt inzwischen ununterbrochen von Ast zu Ast. Sie krabbeln auch durch die Zartbitterblättchen-Songs der live vor allem in neuen Stücken überraschend körperlichen Lali Puna und der wie durch eine Membran noisig-lieblich indierockenden Ms. John Soda, selbst durch Couch-Phasen, in denen sie sich aufstauen für die nächste Entfesselung – Projekte also, bei denen Console-Gretschmann gar nicht mittut. Sonderlich bunt sind die Farben nicht, in denen die Weilheimer fast allesamt herbstlich tönen. Angefangen vom lyrischen Bläserdreiklang des sechsköpfigen, vor allem rhythmisch packenden Tied & Tickled Trios bis zum Ende von Tag zwei, an dem Notwist nicht von ungefähr stehen. Nach dem kurzweiligen, Tanzspaß einfordernden, gar rockenden Console-Headlining des ersten Tages, die sich in Musik. Mimik, Gestik öffneten wie keine andere Band im Paket, war doch vor allem der Auftritt der Band im Mittelpunkt des Interesses (fast doppelt so viele Gäste wie am ersten Tag) mehr als ein Konzert. Darfst es Ereignis nennen. Ihre alte, neue Lust am Lärmen und intuitiven bis assoziativen Verdichten ist ungebrochen. Es ist ein Spiel von Last und Befreiung, das Notwist auf der Bühne heute zu einer Macht macht. Mit Weilheim auf Achse deshalb fast zur Übermacht. >» www.notwist.com