David Bowie :: Iselect

Der Meister selbst hat diese zwölf Songs zwischen Glamrock, Blue-Eyced-Soul und Electronica aus seinem riesigen Fundus ausgewählt und dabei die allermeisten Klassiker links liegen gelassen.

Von allen Kompilationen mit Bowie-Songs und davon gibt es ja einige—dürfte das hier die mit Abstand seltsamste sein. Nicht dass der Künstler selbst die Auswahl übernommen hat (und sie im Booklet wortreich begründet), ist so außergewöhnlich. Auch dass ein Album schon mal einem Druckerzeugnis beigelegt wird – im vorliegenden Fall Anfang des Jahres der „Mail On Sunday“ -, hat man jetzt öfter. Nicht das Wie also ist es, sondern das Was: knapp 58 Minuten Laufzeit,zwölf Tunes,aber nichts von ZIGGY STARDUST, STATION TOSTATION, Low und heroes und von den anderen Alben nicht unbedingt das, was man erwartet hätte. Von aladdin sane etwa hat „Lady Grinning Soul“ Gnade vor den Ohren des Meisters gefunden, von hunky dory „Life On Mars?“ natürlich, dazu „The Bewlay Brothers“, von diamond docs die „Sweet Thing/Candidate/Sweet Thing“-Minisuite, dazu gibt’s zwei Songs von lodger, je einen vom jüngst erschienenen live scary Monsters und ton icht plus-vermutlich als Kaufanreize-die während der low-Sessions in Berlin entstandene, bislang unveröffentlichte Bowie/Eno-Kollaboration „Some Are“ sowie ein Remake des never let me down-Tracks „Time Will Crawl“. Ob Glamrock, Blue-Eyed-Soul oder Electronica-der dünne weiße Herzog liebt’s obskur. Werdas nicht goutieren mag, bleibe bei seinem Best-of-Leisten. Der Rest höre und staune.