Paul Weller

More Modern Classics

Virgin/Universal

Zweiter Rückblick auf die Solokarriere des Modfathers: Höhepunkte aus den vergangenen 15 Jahren.

Sich eine Schaffenspause zu gönnen, ist im Denken eines Paul Weller, der im Studio und auf der Bühne gerne den unermüdlichen Arbeiter gibt, nicht vorgesehen. Andererseits ist es durchaus verständlich, dass er sein Material aus den letzten 15 Jahren noch einmal Revue passieren lässt. In dieser Zeit hat er immer weitergemacht, dabei aber nicht die Spuren seiner Vergangenheit verwischt. Merkliches Indiz ist die Aussöhnung mit The-Jam-Mitglied Bruce Foxton, der in „Fast Car/Slow Traffic“ Bass spielt.

Die Wiederbelebung des wilden Jam-Vibes ist schon seit „From The Floorboards Up“ aus dem Jahr 2005 feststellbar. Auch die Liebe zum Soul ist nicht erloschen, wie man an „It’s Written In The Stars“ und „Wishing On A Star“ hört. Zu Recht nehmen die Songs aus den letzten drei Weller-Alben 22 DREAMS, WAKE UP THE NATION und SONIK KICKS den größten Raum ein. Mit ihnen hat der heute 56-Jährige unter Beweis gestellt, dass er noch immer überraschen kann. Dazu zählt auch die nicht auf einem Album befindliche Single „Starlite“, in der balearische Beats enthalten sind, mit denen Weller schon zum Ende von The Style Council geflirtet hat.

Ein Bonmot ist der zwischen Frank Zappa und Squeeze liegende Song „Brand New Toy“, ein Beitrag zum diesjährigen Record Store Day. War da nicht was? Der unveröffentlichte Track auf seiner ersten Solo-Hits-Compilation MODERN CLASSICS hieß „Brand New Start“. Da will sich einer treu bleiben und doch Neues probieren.