Studie: Unsere Nutzerdaten sind Schuld am Radio-Einheitsbrei


Schon 2012 bewies der Oberste Rat für wissenschaftliche Forschung Spaniens, dass zeitgenössische Popmusik lauter und facettenarmer ist als jegliche Musik seit den 1950er-Jahren. Schuld daran sind nicht die Plattenfirmen, sondern wir.

Shazam, iTunes und Spotify gehören für viele Musikbegeisterte zum Alltag. Eben mit der Smartphone-App herausfinden, wie der tolle Song im Radio heißt, schnell noch die Playlist für den Geburtstag heute Abend zusammenstellen. Die Daten, die bei Zugriffen auf solche Helferchen entstehen, wissen die großen Plattenfirmen für sich zu nutzen.

„Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht“, heißt ein altes Sprichwort – und ähnlich ist es mit der Mehrheit von Musik-Konsumenten. Menschen neigen dazu, die Musik zu mögen, die dem Hirn bekannt vorkommt und es am wenigsten anstrengt, fanden spanische Forscher heraus. Die Erklärung für den kommerziellen Erfolg von eintöniger Popmusik ist also, dass viele Menschen eintönige Popmusik schlichtweg präferieren. Hat sich ein Hörer erst einmal in einen bestimmten Sound verguckt, wünscht er sich, diesen immer wieder zurück und die Labels bieten ihm die immergleiche Musik unter anderen Namen. Die Musikindustrie wird durch unsere überprüfbaren Hörgewohnheiten demokratischer.

Die Ergebnisse der spanischen Forscher und weitere verblüffende Facts & Figures hat das amerikanische Magazin „The Atlantic“ in diesem sehenswerten Video zusammengefasst:

Who Made Pop Music So Repetitive? You Did.Why do people like to hear the same songs over and over again? The science of pop music, explained.

Posted by The Atlantic on Donnerstag, 5. März 2015