5 Fragen an Frank Black


Der Ex- und Wieder-Pixie über US-Traditionen, kreativen Schlaf- mangel, sein neues Soloalbum und die Zukunft seiner Band.

1 Dein Produzent Jon Tiven sagt, der Schlafmangel bei den Sessions zu fast man Haider man habe „seltsame Energien “ bei ihm freigesetzt. Ging’s dir auch so ?

Der kreative Geist wird von Schlafmangel angetrieben. Weil Adrenalin und andere chemische Substanzen durch dein Blut rauschen und deine Gehirnaktivität stimulieren. Das kann man natürlich nicht auf Dauer kreativ nutzen, aber für eine Weile fühlt es sich gut an. Wenn ich dagegen high oder betrunken war, habe ich nie was Kreatives gemacht. Das verzögert nur alles, anstatt die Dinge zu beschleunigen.

2 Du öffnest dich von Platte zu Platte zunehmend den musikalischen Wurzeln des US-Songwriting, Country beispielsweise… ?

Man hört das auf fast man raider man vielleicht deutlicher raus als früher, aber ich kam schon immer aus diesem Teil der amerikanischen Rock’n’Roll-Landschaft. Mit dieser Musik bin ich aufgewachsen. Ich finde also, das ist mein gutes Recht. Musik gehört nicht irgendeiner Generation. Menschen entdecken noch heute Jimi Hendrix und Led Zeppelin, weil das gute Musik ist. Die verschwindet nicht einfach, nur weil sie alt ist oder weil die Leute, die sie gemacht haben, nicht mehr leben. Wenn sie wirklich gut ist, werden Menschen sie immer wieder neu entdecken.

3 Du profitierst ja auch selbst davon, daß gute Musik immer wieder neu entdeckt wird. Deine alte Band Pixies ist unvergessen, die Revival-Tour war ein gewaltiger Erfolg. Wird es eine weitere Tour geben oder gar ein neues Album?

Wir machen im Sommer eine kleine Europatour. Was eine Pixies-Platte angeht, hängt das wirklich nur von den anderen ab. Sie wissen, daß ich gerne eine machen würde. Sie scheinen aber mehr am Touren interessiert zu sein als daran, neues Material zu schreiben.

4 Du könntest dir aber auch kein Pixies-Album in an-X derer Besetzung vorstellen ?

Nein, das würde mir das Publikum nie verzeihen. Außerdem gibt es keine zweite Kim Deal. Wir sind nach wie vor Pixies-Gefährten, was auch immer dasbedeuten mag.

5 Hast du eine Erklärung dafür, daß Kim Deal mit ihrer Band Breeders erfolgreicher war als du mit deinen Solowerken?

Ich hatte nie eine Hitsingle, weder in meiner Solokarriere noch mit den Pixies. Kim hatte ihren großen Hit mit „Cannonball“. Damit habe ich kein Problem, ich freue mich für sie. Ich kann dafür mehrere Mini-Hits vorweisen. Wenn ich jemals etwas geschrieben habe, was in die Nähe eines Hits kommt, dann war das der Pixies-Song „Where Is My Mind“. Aber wie Hits entstehen, das ist etwas, was man nicht verstehen oder garkontrollieren kann. MICHAEL Eichhammer

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