House als Dienstleistung von einer Spitzen-Servicekraft

Es stampft. Es knallt. Es bangt. Es ist: Housemeister. Music Is Awesome hat die Berliner Techno-Institution ihre neueste Sammlung an Tanzbodenbefüllern getauft. Und da kann man erst mal nichts gegen sagen: Klar, Musik ist schon großartig. In diesem Fall allerdings vor allem: großartig funktional. Denn ganz seinem Pseudonym verpflichtet versteht sich der 33-jährige Martin Böhm als Dienstleister, als Servicekraft hinter den Turntables. Housemeister ist DJ und der DJ soll die Menschen zum Tanzen bringen. Dazu fährt er alle verfügbaren Tricks auf: Von den synkopierten Beats des Titelsongs bis hin zum hysterischen Sequencer-Geflatter von „Twister“, von den knallig-bunten Synthie-Melodien in „Feed The Robots“ bis hin zum sexy Schaben von „nBAXX“. Böhm bemüht sich um Abwechslung, er ist eher Punk als Traditionalist, aber wenn er sich ein experimentelleres Stück wie „The Little Robotmen“ leistet, dann ist das nur 42 Sekunden lang. Danach geht es gleich weiter mit „Saverage“, mit einem Rhythmus, der schön geradeaus pumpt, und einem anfeuernden Grölen als Taktgeber. So funktioniert jeder Track auf dem Album. Lautstärke hoch, Pille rein, Arme in die Höhe.