The Fall :: Ersatz G.B.

Kein "greek heavy metal", wie angedroht, sondern Heavy Rock auf dem 29. Studioalbum der Post-Punk-Legende.

Es war im November 2010, als sich Mark E. Smith erstmals in einem Interview zum neuen Album von The Fall äußerte. Dabei fiel der Begriff „greek heavy metal“, der seither in Fanforen für Diskussionen sorgte. Suchen wir nach Spuren, die den reizvollen Gedanken eines Metal-Albums von The Fall untermauern. Es geht los mit „Cosmos 7“, und das geht los wie „Overkill“ von Motörhead. So wie Motörhead nie eine Heavy-Metal-Band gewesen sind, ist Ersatz G.B. kein Metal-Album, kein griechisches und überhaupt. The Fall verhalten sich zur Rockmusik wie Motörhead zum Metal. Nie so richtig zugehörig, aber von allen Seiten des Spektrums kräftig abgefeiert. Das 29. Studioalbum von The Fall wird überwiegend, aber nicht ausschließlich von Heavy Rock bestimmt. Dabei wird die alte Black-Sabbath-Erkenntnis umgesetzt, dass Heavyness nicht unbedingt etwas mit Schnelligkeit zu tun hat („Monocard“). „Greenway“, das wahrscheinlich nach dem aktuellen Fall-Gitarristen Pete Greenway benannt ist, darf als finales Statement zum New-Metal-Stumpf-Riffing gewertet werden. „Mask Search“ ist der dekonstruierte Rockabilly, aus dem Mark E. Smith schon ganze Alben gemacht hat. Und im kinderliedhaften „Happy Song“ singt Smith-Ehefrau Elena Poulou (griechische Abstammung!) wie damals Nico bei The Velvet Underground. Wikipedia listet übrigens 19 Bands in der Kategorie „Greek heavy metal musical groups“.

Key Tracks: „Greenway“, „Taking Off“, „Laptop Dog“, „Monocard“