Afrika Bambaataa


BAM ist busy. Shango. Time Zone, Soul Sonic Force und Praxis sind seine momentanen Gruppen; mal spielt er mit John Lyclon, mal mit James Brown, mal mit Bill Laswell. (Ein geplantes Projekt mit Falco wurde vorerst aul Eis gelegt ) „Ich bin ein Freak“, sagt der bullige Mann aus der Bronx. „Ich nehme als DJ nur das Beste und mixe es zum Erlolg.“

Bambaataa, der mit ‚Planet Rock‘ die Hip-Hop- und Electro-Funk-Kultur mit auslöste und sich im Film „Beat Street“ selbst porträtieren durfte, war mit einer zusammengewürfeilen Truppe nach England gereist. Zwei Mitglieder seiner Soul Sonic Force sind derzeit wegen Raububerfalls hinter Gittern, andere waren auch „verhindert“ – also wurden die Lücken flugs mit Shango-Musikern gelullt. Insgesamt sieben Sänger, drei Keyboarder und ein Drummer stehen/sitzen auf der Bühne BAM steht in der Mitte. BAM ist dick, dick ist Fun – und funny sind die Kostüme. BAM schlüpft in die Rolle eines Obermedizinmannes und kämpft gegen Tarzan; die anderen tragen Kostüme, die aus der letzten Hollywood-Verfilmung „Buntes wildes Rom“ zu stammen scheinen.

Die Band will perfektes Entertainment zaubern, doch die Show erinnert weniger an Holiday on Ice als an die Elefanten-Dressur-Nummer im Zirkus: Plump drehen sie sich zum Takt des Kapellmeisters, heben abwechselnd die Stampfer und trompeten durch den Rüssel, wenn der Dompteur es will.

„Frantic Situation“ und „Shango Message“ kommen gut. der Rest des Materials ist neu – oder älter, dann aber so schlecht gespielt, daß es kaum idenlifizierbar ist. Fünf Sänger können nicht singen, aber zum Glück sind es ja sieben Nach einer müden halben Stunde soll der Knoten dann mit einer Coverversion von „When Doves Cry“ platzen. Aber BAM ist mit seinen Gedanken wohl schon beim nächsten Hamburger.

„Funk will never die“ ruft BAM uns zu. Nach diesem Aultritt war ich mir da gar nicht mehr so sicher.