ALICE COOPER – Mit ’ner Riesen-Zahnbürste gegen Karies


Neulich liess sich Amerikas Schock- und Gruselmeister Nr. 1 auf einer Good-Will-Tour durch Europa auch kurz in Hamburg blicken. Neben einer Pressekonferenz liess er sich zum Zwecke der Image-Pflege, na, wo schon, natürlich vor dem legendären Polizeirevier Davidswache knipsen. Zuvor hatte er bereits ein Foto-Date in Holland, wo er das Fussballmatch Ajax Amsterdam gegen Haarlem anpfiff. Im Amsterdamer Krasnapolskt-Hotel sprach ME mit Alice:

ME: Wieso kommst Du uns so unerwartet besuchen?

Alle: Weil’s hier so schön ist … nein, Ashley (sein Publicity-Manager) und ich, wir sind nach Europa gekommen, um meinen Film ‚Hard Hearted Alice‘ zu promoten. Wir haben ihn vor zwei Monaten fertiggestellt, und ich muss gestehen, dass ich sehr mit ihm zufrieden bin. Es ist ein richtiger Kino-Film geworden und wenn mich nicht alles täuscht, wird er hier in Deutschland im Mai zu sehen sein.

ME: Besteht die Chance, dass Du noch in diesem Jahr in Deutschland ‚live‘ auftreten wirst?

Schliesslich haben wir hier immer noch nicht deine Guillotinen-Show erlebt… Alle: Ich hab keine blasse Ahnung. Mir sagt man es immer erst im letzten Augenblick, wo ich auftreten soll. Übrigens, in ‚Hard Hearted Alice‘ ist ein Grossteil dieser Show zu sehen.

ME: Wie lange wirst Du noch weitermachen mit deinen Grusel-Acts?

Alle: Solange wie ein Bedürfnis dafür besteht. Die Menschen wollen nun mal gerne mit Horror-Sachen unterhalten werden. Man braucht nur an den in Amerika momentan populärsten Film ‚Der Exorzist‘ zu denken. Er ist nur deshalb so erfolgreich, weil er so richtig auf Horror getrimmt ist. Das ist alles, was dahinter steckt. Es ist ja so einfach, den Menschen Angst einzujagen. Sie wollen regelrecht bange gemacht werden. Und das Verrückte ist, beim ‚Exorzist‘ rennen sie aus dem Kino, wenn der Film noch lange nicht ziiende ist. Oder sie müssen sich übergeben und fallen in Ohnmacht. Trotzdem gibt es jeden Abend erneut Schlangen vor den Kino-Kassen, die oft mehrere hundert Meter lang sind. Der Film hat jetzt schon mehr Geld eingespielt und mehr Zuschauer gehabt als ‚Vom Winde verweht‘.

ME: Hast Du ihn selbst schon gesehen?

Alice: Noch nicht, aber ich hab‘ es mir fest vorgenommen ihn zu sehen. Wenn man ruhig schlafen will, sollte man jedoch lieber zuhause bleiben. Alle diejenigen meiner Bekannten, die den Film bereits gesehen haben, erzählten, dass sie danach zwei bis drei Nächte lang nicht schlafen konnten. Auch Polizeibeamte und Kino-Angestellte sind bereits in Ohnmacht gefallen.

ME: Stand’st Du als Kind auch schon auf Grusel-Sachen?

Alice: Nein, das hat sich erst mit der Zeit entwickelt. Als Kind war ich ein ziemlich linker Knabe. Wenn ich 25 Cents nötig hatte, nahm ich mir einen Dollar aus dem Portemonnaie meiner Mutter. Die restlichen 75 Cents versteckte ich anschliessend im Zimmer meiner Schwester. Wenn Ma dann nach dem Dollar fragte, sagte ich ihr einfach, dass ich 75 efents im Zimmer meiner Schwester gesehen hatte. Ganz schön link, nicht wahr? Diese ‚Spässe‘ hat mir meine Schwester bis heute nicht verziehn …

ME: Alice, wird es bald wieder ein neues Album von dir geben?

Alice: Ja, ich hab‘ aber noch keine Ahnung, wie es heissen wird. Ausserdem müssen die meisten Songs dafür noch geschrieben werden. Mike wird sicher schon ein paar Sachen komponiert haben, aber ich muss die Texte noch schreiben. Soweit ist es allerdings noch nicht. Zuerst muss ich mich um meinen Film kümmern. Darin kommt übrigens eine sehr witzige Passage drin vor, in der eine Riesenzahnbürste einen kariesbefallenen Monsterzahn verfolgt. Die Szene haben wir in einer Einkaufsstrasse in Texas gedreht. Die Menschen in der Strasse hatten keine Ahnung, was da vor sich ging, wir hatten nämlich vorher nichts davon erzählt. Wenn dieser Film erstmal in den Kino angelaufen ist .werden wir uns schliesslich. auch mit voller Kraft auf das nächste Album stürzen können. Es kann also gut und gerne September werden, bis es soweit ist..