„Breaking Bad“: Aaron Paul erhält keine Vergütung für Netflix-Streams


Am Rande des Hollywood-Streiks äußerte sich Paul über die unfaire Bezahlung des Streaming-Diensts.

Schauspieler Aaron Paul, der vor allem als Jesse Pinkman in der Crime-Serie „Breaking Bad“ berühmte wurde, hat Netflix scharf kritisiert. Der aktuell größte Streaming-Service der Welt zahle ihm nichts für die weitere Ausstrahlung der Serie. Die Auszahlung durch Netflix, Disney+ und weiteren Streaming-Diensten ist gerade das Thema des fortwährenden Autor:innen- und Schauspieler:innen-Streik in Hollywood.

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Aaron Paul: „Ich bekomme absolut nichts von Netflix für ‚Breaking Bad‘“

Wie so viele seiner Kolleg:innen nimmt auch Aaron Paul an den Demonstrationen in der US-amerikanischen Unterhaltungsbranche teil. Seit Frühling ist die „Writers Guild of America“ (WGA), die Gewerkschaften der Drehbuchautor:innen, im Streik. Der Grund sind ungeklärte Tantiemenauszahlungen bei den Streaming-Diensten sowie gerechtere Arbeitsverhältnisse. Im Sommer solidarisierte sich auch die Gewerkschaft der Schauspieler:innen Hollywoods, die „Screen Actors Guilt“ (SAG), mit der WGA. In der einstigen Traumfabrik von Los Angeles sind seitdem sämtliche Drehs zum Erliegen gekommen.

Im Interview mit „The Independent“ sprach Aaron Paul über die momentane Situation, die nicht nur aus seiner Sicht geändert werden muss: „Ich bekomme absolut nichts von Netflix für ‚Breaking Bad‘, um ganz ehrlich zu sein, und das ist einfach irre für mich“, schilderte Paul die Situation. „Ich denke, viele Streaming-Dienste wissen, dass sie damit bisher durchkamen, ihre Leute nicht angemessen zu bezahlen und nun wird es Zeit, dafür gerade zu stehen.“

Streaming störte das finanzielle Ökosystem der Unterhaltungsbranche

Durch den Aufstieg des Streamings hat sich das Modell für Tantiemen komplett verändert. Da Netflix etwa keine Zuschauer:innenzahlen herausgibt, die den Erfolg einer Serie oder Films bemessen, kann der Service Auszahlungen an die kreativen Köpfe hinter dem Content umgehen. Früher sorgten besonders Kabelfernsehsender dafür, dass alle Beteiligten ihren finanziellen Anteil bei Ausstrahlungen bekamen. Einschaltquoten im Fernsehen sind aufgrund der Gesetzeslage viel transparenter als beim Streaming.

Auch Aaron Pauls „Breaking Bad“-Kollege Jesse Plemons („The Power of the Dog“) sieht das aktuelle Modell kritisch: „Die Art, wie die Dinge vor zehn Jahren strukturiert waren, machte viele mehr Sinn, und gab aufstrebenden Schauspieler:innen, die hart oder härter arbeiteten, mehr Möglichkeiten.“

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Der Streik in Hollywood geht mittlerweile in den fünften Monat. Eine Ende ist vorerst nicht in Sicht, denn ein erster Verhandlungsversuch zwischen den Gewerkschaften und Repräsentant:innen der Studios scheiterte. Expert:innen vermuten gar, dass sich die Arbeitsniederlegung bis Anfang 2024 hineinziehen könnte.