Die graue Eminenz


Eigene Plattenfirma, eigenes Studio, eigene Künstlerförderung, eigene Musik- projekte. Keine Frage: PETER GABRIEL ist ein viel beschäftigter Mann. Für ME/Sounds hatte er trotzdem Zeit. Ein farbenfrohes Gespräch mit der Grauen Eminenz des Pop.

Peter Gabriel, hat der nicht mal bei Pink Floyd gespielt?“, fragt der Taxifahrer, der mich vom Bahnhof Chippenham nach Box zu den Real World Studios chautfiert. Klares Indiz dafür, dass der Mann, der als Sänger von Genesis Musikgeschichte schrieb und später mit Solo-Hits Erfolge feierte, in letzter Zeit zu wenig von sich hören ließ. Sieht man von der CD ROM „Eve“ ab, liegt das jüngste Studiowerk von Peter Gabriel sieben lahre zurück. Nicht nur Fans brauchen einen langen Atem, auch die Plattenfirma Virgin wartet ungeduldig auf das neue Album eines ihrer besten Umsatzträger, weshalb sich Peters Manager on Webster bisweilen einen Scherz erlaubt. Vor ein paar Jahren verschickte er zum 1. April eine E-Mail, in der er den europäischen Virgin-Büros die Fertigstellung des neuen Studiowerks ankündigte: „Ich habe nur ein paar Muster. Wer sich zuerst meldet, bekommt eins.“ Die Drähte liefen heiß, eiligst wurden europaweit Meetings einberufen, Webster wurde mit Bittbotschaften überschüttet, bevor er eine weitere Mail versenden konnte: „Seht doch mal aufs Datum.“ Lustig, nicht wahr? Peter Gabriel ist langsam. Unglaublich langsam. Das gibt er offen zu. Umso erstaunlicher, dass er all seine Aktivitäten am Ende doch immer unter einen Mut bringt. Da sind zum Beispiel die vielen zeitraubenden Veröffentlichungen und Veranstaltungen im Umfeld seines Real-World-Labels. Oder – wie jüngst – die Musik zur Millenniums-Show „OVO“ im Londoner Dome, die er mit Richie Havens, Elizabeth Fräser, Alison Goldfrapp, larla Ö Lionäird und der indischen Dhol Foundation aufnahm. Trotzdem bittet Gabriel, der Vielbeschäftigte, in den Real-World-Studioszum Interview. Es ist früher Mittag, so langsam trudeln die ersten Mitarbeiter im gemütlichen Esszimmer ein und bedienen sich vom vegetarischen Büffet. Der Chef kommt leicht verspätet und hat ebenfalls Flunger. Peter Gabriel, inzwischen auch schon reife 50, ist rund geworden. Auf seinem fast kahlen Schädel kann man die grauen Stoppeln allenfalls erahnen. Doch seine blauen Augen strahlen wie eh und je.

Mr. Gabriel, Ihr Output der letzten Jahre ist wohl zu mager ausgefallen. Sonst hätte mein Taxifahrer doch gewusst, dass Sie nicht bei Pink Floyd in Lohn und Brot stehen.

Ich kenne das Problem. Fläufig werde ich auch für einen Musiker von Soft Machine gehalten, weil einer von denen hier in der Nähe wohnt.

Cerüchteweise tragen Sie die Schuld, dass der Millennium Dome vor der Silvesterfeier Terminprobleme hatte.

(lacht) Da gab es so viele Menschen, die im Verzug waren. Wir hatten schon sehr früh die Musik für die Show in der Millenniumsnacht parat. Aber als ich die Platte fertigstellte, lief es ähnlich wie bei „Die letzte Versuchung Christi“ und dem dazugehörigen Soundtrack. Der Film war fertig. Aber ich brauchte noch sechs Monate, um die Musik in die richtige Form zu bringen. Ohne auf die entsprechenden Bilder abgestimmt zu sein, kann eine Filmmusik kaum funktionieren. Ich wollte Musik, die den Zuhörer packt und die er sich auch zuhause anhören kann, ohne sich zu langweilen.

Nach welchen Gesichtspunkten haben Sie die Musiker für „Ovo -The Millennium Show“ ausgesucht?

Ich wollte schöne, emotionale Stimmen wie die von Elizabeth Frazer und Paul Buchanan, den ich schon bei Blue Nile immer gern gehört habe. Richie Havens‘ Stimme klingt, als hätte er schon sehr lange darin gelebt, sehr volltönend und warm. Ich bin froh, dass er mitmachen konnte. Dann haben wir da noch larla Ö Lionäird vom Afrocelt Sound System. Auch in ihrer Stimme klingt die Seele durch. Iarlapackt dich ganz direkt. Für das Album konnte ich noch Neneh Cherry gewinnen. Ihre Aufgabe ist es, einen Teil der Geschichte zu erzählen.

Heute morgen stand in der Zeitung, dass die Betreiber des Millennium Domes mal wieder um eine Finanzspritze von ein paar Millionen Pfund gebeten haben, weil sie sonst schon vor der geplanten Beendigung des Projektes Ende 2000 dichtmachen müssten. Ist es nicht frustrierend, an so einem Pleiteprojekt beteiligt zu sein?

Der Millennium Dome ist schon lange das unbeliebteste Projekt im ganzen Land (lacht). Es sind sicher eine Menge Fehler gemacht worden. Wenn man es aber mit der Expo vergleicht, ist das Projekt durchaus zufriedenstellend. Als Konkurrent zu Disneyland allerdings ist es nicht ausreichend.

Sind Sie mit der „Ovo Millennium Show“, wie sie jetzt täglich ein paar mal im Dome aufgeführt wird, zufrieden?

Wir haben 70 Prozent dessen erreicht, was machbar wäre. Leider wird das Ganze von Menschen gemanagt, die nicht viel von Kunst verstehen. Obwohl wir mit der Show eine Menge frustrierender Erfahrungen sammeln mussten, hat es Spaß gemacht, daran zu arbeiten. Als Mark Fisher (britischer Architekt; Red.) mich fragte, ob ich mitmachen wolle, sagte ich: „Wenn du nur die Musik von mir willst, habe ich kein Interesse. Wenn du einen Partner suchst, der mit dir ein Projekt mitsamt der visuellen Aspekte entwickelt, steige ich ein.“ Es war schwer, das Thema in 20 Minuten abzufeiern. Es gibt ja keine Dialoge.

Bei „Ovo“ geht es unter anderem um den Clash zwischen Natur und Technologie, um Generationskonflikte, um Beziehungsprobleme das sind Themen, mit denen Sie sich seit Jahren in Ihrer Musik beschäftigen.

(lacht) Wie sagt man so schön: same old shit, different day. Oder: Wenn du nur zu einer Sache etwas sagen kannst, dann finde einen Weg, dich auf unterschiedliche Weise auszudrücken (lacht). Wenn du im Zug des Lebens herumreist, dann bekommst du ganz unterschiedliche Sachen zu sehen. Aber letztendlich ist es immer derselbe Zug.

DAS ME/SOUNDS INTERVIEW Gesprächspartnerin CHRISTIHNE REBMHNN

Schön gesagt. Nehmen wir den Generationskonflikt…

…die Geschichte der Menschheit in zwanzig Minuten heainterzubeten, ist nicht so einfach. Deshalb dachte ich: Warum nehmen wir nicht eine Familie. Da haben wir wenigstens drei Generationen, und es ist leichter für die Leute nachzuvollziehen. Denn jeder kennt die Probleme, die zwischen den Generationen herrschen.

Die haben Sie mit Ihren beiden mittlerweile erwachsenen Töchtern ja sicher auch schon kennengelernt.

Klar, ich kenne beide Seiten. Also auch die des Heranwachsenden, der seine eigene Ideologie und seinen eigenen Lebensstil entwickeln muss. Als Jugendlicher hast du den Eindruck, du verstehst alle Generationen und bist für alles offen. Wenn du älter wirst, erkennst du, dass du einen bestimmten Platz im Leben hast und hoffentlich auch, wo dieser Platz ist – meist weit weg von dem deiner Eltern oder Kinder. Meine Eltern waren übrigens ein Teil der Motivation bei diesem Projekt.

Wie das?

Ich dachte: Meine Eltern werden alt. Das Millennium ist ein großes Thema, und ich möchte etwas schaffen, das sie stolz auf mich macht. Ich nahm sie dann am ersten Abend mit auf die Bühne.

Ihre Tochter auch?

Nein, die wollten lieber mit ihren Freunden in New York feiern.

Dumm gelaufen, oder?

(lacht) Was soll man machen. So sind sie eben. Damen mit einem ausgeprägten Willen. Aber sie haben sich das Ganze eine Woche vorher bei den Proben angesehen.

Bei „Ovo“ lehnt der Vater den Freund der Tochter ab. Haben Sie ähnliche Erfahrungen gesammelt?

Nein, ich habe nie versucht, meinen Töchtern ihre Freunde auszureden. In „Ovo“ versucht der Vater ja, den ungeliebten Fremden wegzudrängen. Bei mir war es eher anders herum. Durch Real World und das Womad-I’estival gingen bei uns Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen ein und aus. Meine Töchter sind mit dieser Vielfalt aufgewachsen.

Sie haben versucht, viele ethnische Musikelemente in „Ovo“ unterzubringen.

Da gibt es das traditionelle Großbritannien mit seinen Folkeinflüssen, Hurdy-Gurdy, Hammer Dulcimer und irischer Instrumentierung. Dabei haben mir Richie l-lavens und Simon Emmerson vom Afrocelt Sound System sehr geholfen. Und dann gibt es das heutige Großbritannien, das wir als multikulturelles Gebilde angelegt haben, mit asiatischen, irischen und australischen Elementen. Lind dann gibt’s noch die Brass Band, die das Ganze vom Ackerbau ins Industriezeitalter katapultiert.

Von Letzterem werden aber hauptsächlich die negativen Seiten dargestellt, nach dem Motto „Technologie tötet“.

Ich glaube, dass alles seine Zeit hat. Wenn wir auf die Erde kommen, ist der Tod in uns schon vorprogrammiert. Ich glaube, dasselbe gilt für Ideologien wie den Kapitalismus und den Sozialismus. Auch das sind Bestandteile eines lebendigen Organismus‘. Alles ist vergänglich. Lind das gilt auch für Menschen und Beziehungen. Es geht aber auch um andere Themen.

Um welche denn?

Wir müssen uns an den Gedanken gewöhnen, dass die Welt dauernd im Llmbruch ist. Dass es eine gewisse Beschleunigung gibt, sich alles immer schneller weiterentwickelt. Zur Zeit hat es jemand, der nach zwanzig lahren aus dem Koma aufwacht, schon sehr schwer, sich auf die neuen Entwicklungen einzustellen. Aber in der Zukunft werden die Veränderungen, die heute zwanzig lahre brauchen und sich im letzten lahrhundert 100 lahre Zeit ließen, vielleicht nur noch zwei lahre brauchen. Wir müssen also leichter, durchlässiger werden, um diesen Wechsel mitmachen zu können.

Haben Sie Probleme zu folgen? Oder sind Sie Ihrer Zeit eher voraus?

Keine Ahnung. Vielleicht gibt es da gar keinen großen Unterschied. Ich hatte das Glück, Veränderungen immer genießen zu können. Andererseits klammere ich mich auch an altem Krempel fest. Wer in mein Haus kommt, ist überrascht, wieviel altes Zeug dort herumsteht. Es tut mir immer gut, wenn ich mich durchringe, etwas wegzugeben. Der New Yorker Musiker und Maler Joseph Arthur hat das in einem Song sehr smart ausgedrückt: „Die Geschichte fungiert als deine Schwerkraft“. Diese Zeile hat dazu beigetragen, dass ich den Mann für Real World unter Vertrag nahm.

In den Credits zu „Ovo wird auch der Produzent Daniel Lanois erwähnt. Wie konnten Sie ihn für eine Kooperation gewinnen?

Seine Arbeit taucht nur in älterem Material auf, das ich für dieses Projekt verwendet habe. Bei mir lagern noch etwa 200 unveröffentlichte Songs. Wenn ich an einem neuen Album arbeite, werfe ich einen Blick in den Kühlschrank, um zu sehen, was da noch alles so rumstehi.

Ein alter Jogurt?

(lacht) Genau. Ich entferne den Schimmel und verpacke den logurt neu. Die besten Tracks sind so entstanden. Eigentlich ist es mehr wie Käse, der reift.

Der darf aber nicht im Kühlschrank stehen.

Nein, der muss in der Wärme reifen. Bis ihm Beine wachsen und er einem entgegengelaufen kommt. Ich wollte Musik, die dich auf eine Reise mitnimmt. Ich liebe altmodische Konzeptalben, auch wenn „Progressive Rock“ heule ein Schimpfwort ist. Ich liebe es, im Auto zu sitzen, eine CD einzulegen und von der Musik in verschiedene Szenen versetzt zu werden.

In welchem Auto sitzen Sie denn vorzugsweise?

Ich besitze einen l£xus, einen ziemlich anonymen lapaner und typischen Geschäftswagen. Ich kann damit auf die Autobahn fahren und habe nicht gleich die Polizei am Hals. Wenn ich in einem auffälligen Flitzer säße, würden die Jungs von der Polizei sofort sagen: Da sitzt das Geld. Das ist ein reicher Arsch. Den nageln wir jetzt fest.

Sie sind ein reicher Arsch?

(lacht) Na klar. Eher reich als Arsch. Das zweite Wort zu verwenden, verbiete! mir meine gute Erziehung, für die wir hier in England viel Geld ausgeben (lacht). Aber ich bin auch ziemlich gut darin, das Geld wieder auszugeben. Real World und meine Multimediaprojekte verschlingen große Summen. Und dann sind da meine Töchter, die beide in New York leben. Also habe ich dort ein Apartment gekauft. Außerdem brauchte ich eine Wohnung in London. Mit Real World habe ich bislang kein Geld machen können. Ich schieße nur welches hinein. Eines schönen Tages verdiene ich vielleicht daran.

Wann denn so? vielleicht mit 6s?

Genau, wenn ich in Pension gehe.

Wie stellen Sie sich Ihr Leben mit 65 denn so vor?

Ich hoffe, dass ich dann noch lebe, dass mein Körper noch funktioniert. Ich habe nämlich das Snowboarden und Skilaufen entdeckt und spiele gerne Tennis. Außerdem hoffe ich, dass ich mich weiter entwickeln kann. Wenn du jung bist, konzentrierst du dich ja eher auf dich selbst. Ich hoffe, dass ich diese Tendenz mit dem Alter überwinden kann.

Sind Sie in dieser Hinsicht schon vorwärts gekommen?

Nicht weit genug (lacht verlegen). Ich bin immer noch ziemlich selbstsüchtig und ehrgeizig.

Wie ist es denn dann ums Private bestellt?

Ich lebe seit fünf lahren mit einer Irin namens Maeve zusammen…

…und haben alle Beziehungsprobleme fest im Griff?

So würde ich das nicht sagen. Aber für einen Kreativen ist es okay. Viele Künstler haben in dieser Hinsicht ja ein schweres Päckchen zu tragen…

…und haben machmal sogar einen Therapeuten. Sind Sie noch immer in Behandlung?

Im Moment nicht mehr. Aber die Therapie hat mir sehr gut getan, als ich meine Scheidung und danach die Trennung von meiner Freundin Rosanna verarbeiten musste und hochgradig depressiv war. Ich fühle mich jetzt, mit 50, wohler als mit 30 oder 40.

So? Woran liegt’s?

Ich habe im Laufe der (ahre gelernt, damit klarzukommen, dass mich nicht alle Menschen auf dieser Welt lieben können.

Das war ja mal ein großes Thema in Ihrer Musik, zum Beispiel im Song „I Love To Be Loved“ auf dem Album „Us“.

Stimmt. Die meisten Künstler suchen die Bestätigung ihrer Mitmenschen. Es tut mir manchmal richtig weh, wenn ich sehe, wie gierig manche meiner Kollegen danach sind. Mir sind andere Dinge wichtig. Ich möchte gern als Katalysator wirken und die unterschiedlichsten Menschen zusammenbringen. Deshalb habe ich auch die Idee eines Erlebnisparks noch nicht aufgegeben, in dem die Besucher Erfahrungen sammeln können.

Arbeiten Sie noch mit Ihrer Kollegin Laurie Anderson daran?

Nein. Ich habe in den letzten drei lahren nichts mehr in dieser Hinsicht unternommen. Eine Menge Ideen für den Experience Park habe ich aber immer noch.

Welche zum Beispiel?

Vielleicht verwirklichen wir etwas, das ich in einem Song namens „Soft City“ auf meinem kommenden Album besdireibe. Ich war häufig im Winter in New York. Es hatte stark geschneit, und der Schnee veränderte die Geräusche in der Stadt und auch die Art, wie sich die Menschen verhielten. Das hat mich fasziniert. Ich würde gerne eine künstliche Soft City entwickeln. So wie die Wissenschaftler gerade an weichen Flugzeugen, Autos und Straßen arbeiten. Eine Stadt mit weichen Gebäuden sieht sicher interessant aus. Aber wahrscheinlich begnügen wir uns erst mal mit soft cars.

Mit weichen Autos?

Autohersteller verdienen an zwei Situationen: wenn wir das Auto kaufen und wenn wir es reparieren lassen. Es wäre ideal, wenn wir mit neuen Technologien erreichen würden, dass sich Autos selbst reparieren. Immerhin können wir unserem Körper bereits Zellen entnehmen, sie extern wachsen lassen und so in einer Gallertmasse ein Ohr heranziehen. Warum sollte es nicht gelingen, Autos, Flugzeuge und Computer zu entwickeln, die sich selbst reparieren? Wir gehen aufregenden Zeiten entgegen.

Hoffentlich auch in puncto CD-Veröffentlichung. Wie klingt Ihr neues Album?

Das darf ich im Augenblick noch nicht verraten. Der Song „Soft City“ hat jedenfalls ein Latin Feeling. Bei der Produktion war der Churangospieler der chilenischen Band Inti III— mani dabei.

Wann erscheint das Album denn nun?

Ich werde es aller Voraussicht nach noch in diesem lahr veröffentlichen.

Und das sollen wir glauben?

Die meisten Songs sind geschrieben. Ich muss sie nur noch fertigstellen.

Ist eine Tournee geplant?

Mit dem „Ovo „Repertoire werde ich nicht auf Tour gehen, mit den Songs des kommenden Albums hingegen sdion. Ich freue mich jetzt schon darauf.

Wie stehen Sie zum Internet als Medium für Musiker und Musikliebhaber?

Ich sehe da einerseits ein fantastisches Potenzial für alle, die Minderheitenmusik machen. Jeder, der am Anfang seiner Karriere steht, hat gute Chancen, im Internet sein Publikum zu finden. Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass man das Zeug frei runterladen kann. Ich selbst verdiene mein Geld über andere Quellen. Aber für junge Künstler ist es ein Ding der Unmöglichkeit, dass sie für ihre Arbeit nicht bezahlt werden. Ich bin mir aber sicher, dass auch für dieses Problem eine Lösung gefunden wird.

Wie könnte diese Losung denn aussehen?

Es wird wohl immer die Möglichkeit geben, im Internet kostenlos Musik herunterzuladen, das wird man nicht verhindern können. Andererseits willst du doch deine Lieblingsplatte auch in der Hand halten, mit der Verpackung und allem drum und dran. Musiker und Plattenfirmen müssen in dieser Hinsicht viel klüger handeln als bisher und die Musikkonsumenten dazu bringen, für eine Ware zu zahlen, die sie jetzt auch umsonst bekommen können.

Sind Sie auch selbst im Internet unterwegs?

a. Wir haben eine High Speed Connection. Ich habe mich total ans Surfen gewöhnt. Sei es, dass ich etwas recherchieren oder einkaufen will, oder sei es, dass jemand krank wird und ich dazu etwas in Erfahrung bringen möchte. Über das Internet finde ich garantiert andere Menschen, die sich für die gleichen Bereiche interessieren. Das ist wirklich fantastisch.