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Mental Health: Diese 8 Maßnahmen können Artists helfen


Psychische Krankheiten sind in der Musikbranche keine Seltenheit. Hier gibt's Anlaufstellen, die helfen können.

Nicht nur internationale Künstler:innen wie Billie Eilish, Megan Thee Stallion oder erst kürzlich James Blake sprechen offen über ihre mentale Gesundheit, auch deutsche Musiker:innen zum Beispiel Zoe Wees oder der Rapper Dissy haben sich bereits zum Leben mit psychischen Problemen geäußert.

Laut der MAD-Studie „Music and Depression“ berichten circa 70% aller dort befragten Musikschaffenden von Erfahrungen mit Depressionen und Ängsten im Zusammenhang mit ihrem Beruf. Was kann Artists dabei helfen, sich mehr um ihre psychische Gesundheit zu kümmern und wie kann diese Zahl wieder kleiner werden? Mittlerweile gibt es nicht nur Tipps, wie sich der Alltag als Musiker:in besser bewältigen lässt, sondern auch professionelle Anlaufstellen und Organisationen, die sich der Aufgabe verschrieben haben, Künstler:innen bei ihrer psychischen Gesundheit zu unterstützen und Hilfe anzubieten.

Anlaufstellen und Unterstützung für Künstler:innen

1. „Mental Health in Music“

„Mental Health in Music“ ist ein deutscher Verband und zentrale Anlaufstelle zur Förderung der mentalen Gesundheit von Personen in der Musikbranche und Kreativwirtschaft. Sie bieten Workshops, Aufklärung und auch psychologische Beratung rund um das Thema mentale Gesundheit.

2. „MusiCares“

Auch auf internationaler Ebene gibt es die gemeinnützige Einrichtung „MusiCares“, die zur Recording Academy gehört, welche auch die Grammys verleiht. Sie bietet Dienste für psychische Gesundheit und Suchtbekämpfung: Unterstützung, Überweisungen und finanzielle Soforthilfe für Beratung, psychiatrische Betreuung, stationäre Behandlung, Coaching, intensive ambulante Betreuung und vieles mehr.

3. „SIMS Foundation“

Die „SIMS Foundation“, eine amerikanische Stiftung, bietet Dienstleistungen und Unterstützung für Musiker:innen, Fachleute aus der Musikbranche und deren Familienmitglieder in den Bereichen psychische Gesundheit und Drogenkonsum. Durch Aufklärung, kommunale Partnerschaften und eine zugängliche Betreuung versucht SIMS, psychische Erkrankungen und Drogenkonsum zu entstigmatisieren und zu reduzieren.

4. Artist-Austauschmöglichkeiten

Eine große Hilfe im Kampf gegen psychische Krankheiten ist auch der Austausch mit anderen Künstler:innen, die ähnliche Erfahrungen machen. Dafür bieten Discord-Server wie zum Beispiel von Music-Hub oder Artistant Hub einen einfachen Weg sich schnell mit anderen Musiker:innen in Verbindung zu setzen und sich über Probleme auszutauschen.

5. „Initative Musik – Künstler*innenförderung“

Auch finanzielle Sorgen können insbesondere unabhängige und kleinere Artists psychisch belasten. Die Bundesregierung bietet hierfür die „Initative Musik – Künstler*innenförderung“ an, bei welcher Solokünstler:innen oder Bands Zuschüsse für ihre musikalischen Projekte erhalten können.

6. Hilfe bei Suchtfragen

Eine Kultur der Selbstmedikation und des Drogenmissbrauchs in der Unterhaltungsbranche stellt auch eine Herausforderung für die psychische Gesundheit von Musiker:innen dar. Laut einer Studie der digitalen Vertriebsplattform Record Union hat jede:r zweite unabhängige Musikproduzent:in Selbstmedikation zur Behandlung von psychischen Erkrankungen eingesetzt. Suchtberatungsstellen lassen sich bei der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen finden.

7. Strukturen

Insbesondere bei Musiker:innen, die regelmäßig auf Tour sind, empfehlen Therapeut:innen wie Lily Courtney, Klinikmitarbeiterin bei der „SIMS Foundation“, einen geregelten Tagesablauf beizubehalten und Zeit für sich selbst zu nehmen. Gegenüber Spotify sagt sie: „Wenn man unterwegs ist, sollte man für eine gute Lektüre und eine Art meditative Praxis sorgen. Das kann alles sein, von 10 Minuten stillsitzen und sich auf den Atem konzentrieren bis hin zu einem Spaziergang.“

8. Therapie-Anlaufstellen

Beratungsangebote ersetzen jedoch keine professionelle Hilfe in Form von Therapie. Von den vielen existierenden Therapieformen zählen in Deutschland vier zu den kassenärztlich anerkannten psychotherapeutischen Verfahren: Die Verhaltenstherapie, die Tiefenpsychologie, die Psychoanalyse und seit einigen Jahren auch die systemische Therapie. Hier gibt es Informationen zu Therapieplätzen, -formen und -terminen.