ME 02/22

Mit Tocotronic, Elvis Costello, Pulp & Hotlist 2022: Der neue Musikexpress ist da!


Tocotronic positionieren sich im Hier und Jetzt, Elvis Costello präsentiert sich als Pop-Autorität im Konflikt mit dem F-Dur-Akkord und wir liefern Euch frische Musik fürs neue Jahr – diese und weitere Themen im jetzt erschienenen Musikexpress 02/22.

Zum Einstieg wie immer unser „Making-Of“ aus dem hier beworbenen Printprodukt:

JETZT GEHT WIEDER ALLES …

„Versteht ihr? Der Satz kann 2022 mehrere Bedeutungen haben, krass, oder?!“ Erwartungsfroh schaut das verschmitzte Gesicht des Musikexpress-Redakteurs Stephan Rehm Rozanes ins Rund seiner Kolleg*innen. Gerade wird gesprochen über die CD, die ihr dieser ME-Ausgabe beigelegt findet. Alle nicken gleichsam höflich wie verständnislos. Das bleibt dem Empath Rehm Rozanes natürlich nicht verborgen – und so erklärt er es noch mal genau:

MUSIKEXPRESS präsentiert: Tocotronic live 2022

Der prominente Tocotronic-Claim der 90er-Jahre, „Jetzt geht wieder alles von vorne los“, bestätige einerseits die düstere Grundstimmung eines Winters, der sich erneut von Corona demoliert sieht. Andererseits aber beschreibe er genauso auch die Hoffnung, dass bald doch alles andere wieder von vorne losgehen möge. Im Musikbetrieb zum Beispiel, um den sich der Text des Toco-Stücks vor allem dreht.

Video: Tocotronic veröffentlichen Titel-Stück „Nie wieder Krieg“

Der Redakteur macht eine Kunstpause, nur um dann noch die Aussage hinterherzuschicken: „Den Song findet man natürlich auch auf unserer exklusiven CD-Beilage und die wird es ausnahmsweise ohne Aufpreis nicht nur für die Abonnenten, sondern für alle geben.“ Rehm Rozanes’ Augen leuchten, jetzt bloß noch: Mic drop! Wäre nicht immer noch Seuche, alle hier fielen sich in die Arme. Aber der Tag wird kommen …

Der Musikexpress 02/2022 – die Themen im Überblick:

Tocotronic: „Uns als Männer zu bezeichnen, würde ich schon als ziemlich bizarr erachten“

Tocotronic gelten als Schatz der hiesigen Kultur und als Darlings des Musikjournalismus. Links-akademische Texte, verquickt mit reichlich popkulturellen Anspielungen, schnuffelig vorgetragen über schrammelnden Saiten, die ihnen am regenbogenfarbenen Gurt quer über die Körper hängen. Den Breitbeiner zupften sie einst aus dem Rock. Und dankbare Gymnasiast*innen machten ihre Slogans zu Feuilleton-Headlines. Doch seit Pop feministischer, queer-theoretischer und rassismuskritischer wird, werden Tocotronic persönlicher. Und ihre Musik gediegner. Auf ihrem neuen Album NIE WIEDER KRIEG reichen sich Streicher und Glöckchen die Hände. Hymnen an Hoffnung und Liebe stehen neben live eingespielten Erinnerungen an die jugendlichen Gitarren von einst – die immer dagegen waren. Gegen pure Vernunft, Selbstausbeutung, die Eltern, Fahrradfahrer und Deutschland sowieso: Nein, danke. Wo sehen sich Tocotronic heute? Sind sie nach fast 30 Jahren noch Band – oder längst schon Dirk & The Gang? Wir haben sie getrennt voneinander befragt.

Jan Müllers „Reflektor“-Kolumne, Folge 11: Wie es Stella Sommer schafft, nicht in die Mental-Health-Falle zu tappen

Hotlist 2022

Wenigstens darauf ist im zweiten Pandemie-Winter Verlass: ganz viel frische Musik fürs neue Jahr in unserer Hotlist. Wer sind die besten neuen Bands und Künstler*innen? Wer wird das Popjahr 2022 prägen? Ein paar Antworten auf diese Zukunftsfragen stehen auf den folgenden Seiten. Wet Leg zum Beispiel, die mit Hummerhänden und Witz dem Slacker-Geist einen neuen Spin geben. Baby Queen mit Bubblegum-Pop für die Generation Z. Oder Ethan P. Flynn, vielversprechendster Songwriter des Jahres. Und in Wien gibt’s ein neues Label.

Wet Leg: „Wir wollen Songs schreiben, zu denen die Leute tanzen können“

Elvis Costello: „HipHop war ein Segen“

Costello on fire! Auf ein Ratgeber-Hörbuch für Gitarreneinsteiger und eine Version seines Klassikers THIS YEAR’S MODEL in spanischer Sprache haut er mit seinen Imposters jetzt die frischeste, lauteste, verrückteste Costello-Platte seit Jahren heraus: THE BOY NAMED IF handelt von imaginären Freunden und anderen Logik-Fehlleistungen. Der Startpunkt des Gesprächs: ein krasser Diss auf F-Dur.

250 Geheimtipps: Die 25 besten vergessenen HipHop-Alben

Imarhan – Zurück zu den Wurzeln

Die Desert-Blues-Band Imarhan zählt zu den begabtesten Tuareg-Acts ihrer Generation. Mit ihrem neuen Album ABOOGI legt sie nun eine zauberhafte Hommage auf ihre Heimatstadt Tamanrasset vor, in der sie sich den Traum vom eigenen Studio erfüllt hat.

Coming Soon: Neue Alben, die 2022 erscheinen oder schon erschienen sind

David Bowie – Let All The Children Boogie

Der Comiczeichner Reinhard Kleist hat mit eindringlichen Bildern bereits die Lebensgeschichten von Musikgrößen wie Elvis Presley, Nick Cave und Johnny Cash illustriert. In seiner neuesten Graphic Novel „Starman – David Bowie’s Ziggy Stardust Years“ widmet Kleist sich nun dem legendärsten Alter Ego von David Bowie, der am 8. Januar seinen 75. Geburtstag gefeiert hätte.

David Bowie: Das Geschäft mit der Unsterblichkeit

Black Country, New Road – Demokratie auf der Überholspur

Was viele junge Bands nie erleben dürfen, gönnen sich BLACK COUNTRY, NEW ROAD gleich ein zweites Mal: das Debütalbum. Während die Welt still steht, entwickelt das junge Septett aus dem UK seinen Sound einfach neu. Dabei zählt jede Stimme.

Black Country, New Road :: For The First Time

ME-Held*innen: Pulp – Let’s Talk About Sex

Sie waren die Klassenältesten des Britpop, gleichzeitig die Klügsten. Sie schrieben Melodien für Millionen, aber auch für einsame Teenage-Kids im Jugendzimmer. Sie zeigten, dass Sex auch im Pop schwitzig und unangenehm sein darf. Und einen Wimpernschlag lang waren Jarvis Cockers Pulp die beste größte Band der Welt.

Noel Gallagher über Vergleiche von Oasis mit Blur und Pulp

Außerdem im Heft:

  • Selbstauslöser: The Wombats
  • Themeninterview: Fynn Kliemann über Zeitverfluggeschwindigkeit
  • 9 Fakten über Alison Bechdel
  • 13 Dinge, die wir über Bushido gelernt haben
  • Plattenschrank mit Cat Power
  • Tocotronic-Live-CD-Beilage mit „Jetzt geht wieder alles von vorne los“, „Die Welt kann mich nicht mehr verstehen“, „Ein Abend im Rotary Club“, „Um die Ecke (gedacht)“,  „Andere Ufer“, „Drüben auf dem Hügel“ & „Die letzte Adresse“
  • Digitale Tocotronic-Live-Playlist mit „Jetzt geht wieder alles von vorne los“, „Die Welt kann mich nicht mehr verstehen“, „Ein Abend im Rotary Club“, „Um die Ecke (gedacht)“,  „Andere Ufer“, „Drüben auf dem Hügel“, „Die letzte Adresse“, „This Boy is Tocotronic“, „Jungfernfahrt“, „Sie wollen uns erzählen“, „Kapitulation“, „Keine Meisterwerke mehr“, „Wie wir leben wollen“, „Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit“ & „Jackpot“ 

>>> zur Musikexpress-Playlist für alle!

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