Neues Schallplattenpresswerk „intakt!“ eröffnet in Berlin


Das neue Presswerk intakt! soll zunächst 30.000 Platten im Monat pressen, Lieferzeiten von knapp vier Wochen haben und den Independent Labels in die Hände spielen.

Der „Vinyl-Boom“ ist womöglich gar nicht so groß wie manche Musikliebhaber behaupten, aber die Plattenpresswerke weltweit stehen vor dem großen Problem, dass sie mehr produzieren müssen als zu bewältigen ist. In den USA möchte zum Beispiel Jack White Abhilfe schaffen, indem sein Label „Third Man Records“ ein Presswerk in Detroit eröffnete, das vor allem den Independent Labels unter die Arme greifen möchte. Deren Veröffentlichungen bleiben nämlich gerne mal für mehrere Monate liegen, weil die Aufträge großer Labels Vorrang haben.

In Berlin wird im Mai 2017 das Schallplattenpresswerk intakt! eröffnen – ebenso mit einem Fokus auf Independent Labels. Max Gössler, einer der Betreiber von intakt!, schürt Erwartungen: „Wir haben mit intakt! ein modernes Schallplattenpresswerk geschaffen. In Zeiten knapper Produktionskapazitäten können wir höchsten Ansprüchen an Qualität und Liefersicherheit gerecht werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir so vielen kleinen und mittleren Labels helfen können, ihre Projekte wieder zeitnah zu realisieren.“

Im Klartext bedeutet das, dass auch kleinere Auflagen der Labels, die oft hintenan gestellt werden, sofort bearbeitet werden können und die Fans nicht so lang auf die Platten warten müssen. Teilweise vergingen Monate bis Platten eines Künstlers als Vinyl in den Regalen standen. Auch Platten mit Farbmustern und Picture Discs werden bei intakt! produziert.

Das Presswerk wird bei Produktionsstart eine Produktionskapazität von rund 30.000 Schallplatten im Monat haben. Auch bei höherer Nachfrage sollen kurze Lieferzeiten beibehalten werden. „Zu Stoßzeiten lässt sich unsere Produktion flexibel erweitern, um unser Lieferziel von vier Wochen einzuhalten. Damit zählen wir zu den schnellsten am Markt“, betonen die Betreiber Gössler und Alexander Terboven.

Ein Jahr dauerte die Projektierungs-, Genehmigungs- und Bauphase und es brauchte Investitionen bis das Presswerk so entstehen konnte. Die ersten Platten wurden bereits gepresst. Die erste verkaufsfertige Vinyl, die das neue Werk im Mai verlassen wird, soll vom eigenen Label der beiden Gründer, Somedate Records, stammen.