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Pop-Star müßte man sein! Die Sponsor-Millionen von Pepsi raffen, dabei noch nicht mal das süße Zeug selber saufen müssen. Trotzdem – nach Turner, Bowie, Jackson und Richie, haben die Limo-Monager jetzt voll daneben gelangt: All die Scheinchen, die sie unlängst dem Teenie-Dreier Bros zugesteckt haben, waren wohl vergebliche Liebesmüh. Denn ob die Jungs nicht morgen schon Schnee von gestern sind, steht noch in den Sternen. Und außerdem – das beweist unser Foto – können die Drei nicht mal ordentlich eine Dose aufmachen.

Kein Wunder, daß unsere einheimischen Sternchen, ohne Hoffnung auf internationale Werbedeals, irgendwann frustriert in den sonnigen Süden flüchten. Herwig Mitteregger jedenfalls hat jetzt die Nase voll – Mitte September siedelt er in sein neugekauftes Haus in Denia (Süd-Spanien) um. Mit Hund und Freundin Marion will er jetzt „meinen alten Hippie-Traum „verwirklichen: Gemüse und Kräuter werden angebaut, wenn es dunkel wird, kreist das Pfeifchen – und nur manchmal werden die spanischen Nachbarn sein Getrommel ertragen müssen.

Dafür wird Herwig unsere alte Freundin Danuta ertragen müssen. Die nämlich ist – kein Witz – im Toro-Land inzwischen der Pop-Star schlechthin: Ihre Single „Touch My Heart“ krönt die Charts, keine TV-Show ohne die stattlich behängte Polin, sogar von Kaugummi-Bildchen lächelt sie entgegen. Bei aller Vorliebe der Spanier für Rubens-Proportionen — solche Fleischmassen sind nicht nur für Vegetarier Gift. Auch dem deutschen TV-Michel wird Danuta nur in Diät-Mengen kredenzt: ab September als Polizistin in der Vorabend-Krimiserie „Großstadtrevier“.

Ebenfalls ordentlich angezogen präsentierte sich die Creme des britischen Rock auf einem Gruppenfoto mit Prinz & Ladida. Perfekte Harmonie von Rock und Adel, würde nicht Midge Ure aus der Reihe tanzen: mit Jeans und Knitterhemd hoffnungslos underdressed, der alte schottische Prolo.

Stichwort Arbeiter: Billy Idol und Terence Trent D’Arby machen den Proleten-Sport Motorradfahren jetzt gesellschaftsfähig. Während sich Billy kurz nach der Geburt seines Sohnes Willem Wolf (ein kerniger Achtpfünder) auf seine Harley schwang, um eine zweitägige Sternfahrt durch Kalifornien anzuführen, hat sich Terry jetzt eine dicke Davidson nach England einfliegen lassen. Noch kann er sich keine Fliegen ins Großmaul wehen lassen: Der Motor muß auf britisches Benzin umgestellt werden, und einen Führerschein hat der Pseudo-Biker auch noch nicht.

Teenie-Star Tiffany ist zwar zum Autofahren noch zu jung, aber alt genug, um gegen ihre Mutter vor Gericht zu ziehen. Natürlich geht es um die Kohle, die sich das Kehlchen ersungen hat. Die 16jährige bezahlte den besseren Anwalt — ihr Vermögen kommt bis zum 18. Geburtstag auf ein Sperrkonto, Vormund ist jetzt ihre Tante. Mutter Janie Williams ist stocksauer: „Das ist doch gerichtliches Kidnapping“.

Ganz andere Sorgen hat 8th-Wonder-Frontmaus Patsy Kensit. Der Star-Knipser Helmut Newton sollte sie in Paris ablichten, wie gewohnt eher spärlich gewandet. Patsy stieg aber schon knapp unter dem Schlüsselbein aus-. „Stell dir vor — er verlangte von mir, auch den BH auszuziehen! Ich hab ‚ ihm sofort gesagt, wo er sich hinscheren soll.“

Immerhin — das prüde Blümchen wird in Bälde schulterfrei zu bewundern sein.

Der knackigste Hot Dog mit Stimme, Whitney Houston, hat es sich bei den Briten endgültig verschissen. Ihren selbst-verzückten Ausruf „Ich habe sieben Hits hintereinander, ich bin größer als die Beatles“

goutierten die Fans beim Londoner Konzert mit eisigem Schweigen. Boy George konterte für sein Volk: „Eine dumme, aufgeblasene Kuh.

David goes to Hollywood. Wieder einmal ist dem Talking Head David Byrne die Gesamt-Kunst wichtiger als die Band. Byrne spielt in dem gerade abgedrehten Film „Checking Out“ einen „absolut gelangweilten Bar-Mixer, der immer übler draufkommt. Irgendwann platzt mir der Kragen, und ich prügle einen sturzbesoffenen PR-Manager (Jeff Daniels) aus dem Schuppen „.

David, der die Rolle von seiner Frau Adelte Lutz (sie designte die Kostüme) vermittelt bekam, agiert in einigen Szenen an der Seite eines Hausmeisters — gespielt von George Hormon, von dessen Firma „Handmade Ims“ der Streifen auch produziert wurde.

Auch der Mann, der – zumindest auf der Bühne – immer hinter Harrison stand, stellt sich jetzt vor die Kamera: Ringo Starr übernahm, nachdem er die Rolle des alternden Rock-Stars für eine Soap-Opera-Reihe abgelehnt hatte, den Part eines Zugschaffners in der amerikanischen Kinder-TV-Serie „Shining Time Station“. Für Ringo ein echter Neuanfang:

„Ich finde es schön, wenn mich eine neue Generation in einer anderen Rolle als der eines Beatles kennenlernt.“

Auch die überdrehte Sing-Nudel Cyndi Lauper bastelt emsig an ihrer Zweit-Karriere als Film-Sternchen. In ihrem Kino-Debüt „Auf gleicher Welle“ besiegtsie dank übersinnl icher Kräfte an der Seite von Peter Falk („Colombo“) und Jeff Goldblum („Die Fliege“) alle Geheimdienste der Welt.

Auch privat mimt sie die Superfrau: Als erste Schülerin bekam sie erst Jahre nach Schulabgang von der Richmond Hill Highschool bei einer „offiziellen Feierstunde“ ihr Diplom überreicht — freilich „ehrenhalber“, denn eine Abschlußprüfung hat sie nie gemacht.

Auszeichnungen ganz anderer Art sammelt Kiss-Bassist Gene „Die Zunge“ Simmons. Nach 16 Jahren Tour-Kontakten zeigte er neulich seine Sammlung von 2000 Polaroids — alles Mädels (90% nackig), mit denen er nach den Konzerten die nötige Entspannung fand: „Alles brave Mädels! Eine legte sich auf meinen Befehl sogar nackt in den Hotel-Flur und schrie: ,Cene ist mein Gott?. Nur die Verheirateten haben sich nicht so gerne knipsen lassen.“

Übrigens: Nachwuchsmusiker können Gene bei seinen Monsters Of Rock-Gigs ihr Demo zustecken, denn der Meister sucht Talente für sein eben gegründetes Label „Simmons-Records“.

Auch ein anderes Geheimnis konnten wir lüften. Der Chor des Staats-Rundfunks Sofia, unter dem Namen Das Geheimnis Der Bulgarischen i cferlndie-Geheimtip in England, ist in Kürze mit dem Live-Album A CATHEDRAL CONCERT (aufgenommen in einer Bremer Kirche) wieder auf Vinyl zu bewundern. Das Geheimnis der 28 Frauen und ihrer schwirrenden Gesänge ist ganz einfach: Die Bulgarinnen erzeugen schwebende Obertöne zwischen Kehlkopf und Nasenraum und singen permanent knapp neben dem korrekten Ton. Und so was läßt nun mal die Herzen aller New-Age-Folk-Trash-Fans rotieren.

1500 Punks, eine Hundert schaft Bereitschafts-Polizei, zwei tote Seehunde und 3548 verständnislose Kur-Urlauber gaben dem Abschieds-Konzert derÄrxte im Kursaal Westerland auf Sylt den würdigen Rahmen. Farin begibt sich in lebenslangen Urlaub, Bela wird Gitarrist bei Motörhead (davon träumt er zumindest) und Hagen ewiger Student. Einig sind sich die Drei nur in einem: Nie mehr zurück nach Westerland.