Pink Floyd


Roger Waters von den Pink Floyd erzählt mit leiser Stimme, was seine Ideen über die gegenwärtige Musik sind. Unser Gespräch fand in seinem Auto statt, dass er vor dem Abbey Road Studio geparkt hatte. Dort war gerade die letzte Nummer des neuen Floyd-Albums auf Band aufgenommen worden. Der Titel der Platte wird vermutlich „Atom Heart Mother“ sein. Sie soll wahrscheinlich noch in diesem Monat auf dem britischen Markt erscheinen, wann man sie allerdings in Deutschland kaufen kann, ist noch nicht bekannt. Die eine Seite der Platte basiert auf Geräuschen, die uns allen geläufig sind. Alltagsgeräusche, die ein Mann verursacht, wenn er Morgens aufsteht, um zur Arbeit zu gehen, wenn er den Ofen anzündet und sein Frühstück zubereitet. Um diese Geräusche herum, die sie selbst erzeugen, haben die Pink Floyd ein großes Orchester und einen Chor aufgebaut. Roy sagt dazu: „Musik ist im Grunde genommen nicht mehr als Geräusch. Den Unterschied zwischen dem Geräusch von Fußstapfen oder klingenden Gläsern und konventioneller Musik versuchen wir zu überbrücken. Ich weiß allerdings, dass die Möglichkeiten, was diese Experimente betrifft, noch nicht allzu groß sind. Nur eine kleine Gruppe von Leuten begreift eigentlich, was wir damit erreichen wollen, aber bestimmt wird sich in der Zukunft in dieser Hinsicht noch einiges ändern. Geräusche werden zu oft ohne besondere Aussagungskraft benutzt. Man muss erst einmal erkennen, dass dieselben Geräusche zu einer Verständigung dienen können und gleichzeitig eine Erklärung für Dinge geben, die sonst nur vage blieben. Wir befinden uns auf dem Wege dort hin, wo man in der Musik im Laufe der Zeit unweigerlich ankommen wird. Das Zusammenschmelzen von Eindrücken, kombiniert mit Geräuschen oder mit der Musik, wie wir sie jetzt kennengelernt haben und mit der unschätzbaren Kraft der Elemente. Mit der Zeit bekommen wir durch diese Theorie ein vollständiges Spektrum von Tönen und Geräuschen die so angenehm im Ohr liegen, dass man regelrecht gezwungen wird, zuzuhören.“ Roger Waters (bassguitar), Rick Wright (organ) und Nicky Mason (drums) arbeiten schon seit fünf Jahren zusammen. Der legendäre Syd Barret, der jahrelang zu den Pink Floyd gehörte, wurde auf eigenen Wunsch durch David Gilmour (sologuitar, vocals) ersetzt. Die eigentliche Popularität der Gruppe begann mit ihrer Hit-Single „See Emely Play“. Die Formation, hat bisher einschließlich „Atom Heart Mother“ vier LPs herausgebracht. Ihre hervorragende „Asmuth Coordinator“ Stereoverstärkeranlage sorgt für denselben Effekt, den man von ihren Platten gewohnt ist. (Beim Holland Festival hatten wir die Gelegenheit, das selbst festzustellen). Eines der großen Ideale des Organisten Rick Wright, der inzwischen im Fond des Wagens Platz genommen hatte, ist die Verwirklichung eines Geschehens, das er sich in einem Saal vorstellt, wo die Pink Floyd zusammen mit dem Publikum eine Orgie von harten und weichen Klängen feiert und wo verschiedene Gefühle der Gruppe langsam aber sicher zu einem einzigen Gefühl verschmelzen. Der Regen, der bis jetzt auf das Dach des Autos geprasselt hatte, hörte auf. Zu dritt stiegen wir aus und gingen zusammen etwas trinken. Meine Schritte auf dem Kies hatten einen anderen Klang bekommen…