AC/DC

High Voltage

Sony

In den in England anständigen Bands AC/DC und Eddie & The Hot Rods spielen blutjunge Musiker, die einer neuen, nachgewachsenen Rock-Generation entstammen. Und die saftige, frische, freche Rotznasen-Musik, die sie durch weit aufgedrehte Verstärker prügeln, läßt speziell in den Musikzeitschriften in ihrer enlischen Heimat wieder mal die Hoffnung keimen, nun beginne endlich ein neues Zeitalter des Rock ’n‘ Roll. Man mag von solchen Prophezeiungen halten, was man eill – erstaunlich ist auf jeden Fall eine Reihe von Parallelen, die sich aufddrängt, wenn man den neuen, „Punk Rock“ genannten Sound mit dem Rock der frühen fünfziger und sechziger Jahre vergleicht. AC/DC etwa (der Name bedeutet Gleichstrom/Wechselstrom und ist zugleich ein Slangausdruck für Bisexualität) tönen ähnlich durchschlagend ursprünglich wie die Rolling Sones in ihren ersten Erfolgsjahren: Die Band türmt auf eine rollende Rhythm & Blues-Basis einfache, eingängige Melodiekürzel (Riff-Rock) und knallt dazu einige wenige Grundakkorde so gestochen scharf es aus den Boxen, daß auch die letzten Hinterwäldler aus den Schuhen kippen. Dazusingen die aus Garagen, Kellern und Hinterhöfen emporgekrochenen fünf Bengel die ewig aktuelle Story vom geprügelten Nachwuchsmusikanten, den das Musikgeschäft (noch) nicht recht ernst nimmt: „It’s a long way to the top, if you wanna rock ’n‘ roll!“ AC/DC spielt vorwiegend Eigenkompositionen; Eddie & The Hot Rods greifen dagegen vorläufig noch auf bewährte Rock-Hits wie 96 Tears , „Gloria“ oder „Satisfaction“ zurück. Solch wohlbekannte Fetzer spielt die vierköpfige Gruppe um den Sänger Barry Masters allerdings lauter, hektischer und mit hochgeschraubtem Tempo; den Originalen trauert man da keineswegs nach. Eine LP gibt es von den Hot Rods noch nicht: „Live At The Marquee“ ist eine EP, also eine Single mit vier Titeln. Außer den schon erwähnten drei Songs enthält sie nochi den brodeinen Song „Get Out Of Denver“ von Bob Seeger.