In der Space-Discothek „Wild Planet“ ist es brechend voll, der monatliche Oldie-Abend findet statt. Auf dem Programm stehen historische Tonkonserven aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Spaceshuttle Set flippt bei soviel Exotik aus, ahnt jedoch nicht, daß die veränderte Schwerkraft in die Songs gefahren ist. Die Strukturen fliegen auseinander und setzen sich nach dem Dada (gesellschaftskritische exzentrische Kunstform aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts) – Prinzip wieder zusammen Die drei Stimmen, eine männlich, zwei weiblich, fliegen über die Köpfe der Tanzenden hinweg, foppen sie, indem sie sich trennen und übermütig ihre Dialoge von Wand zu Wand weiterführen. Die beiden Mädchenstimmen kleben dabei meistens zwillingshaft zusammen. Die Songfragmente strömen im Rhythmus des Strobelights hypnotisch durch die Raumhelme und kreisen darunter das Bewußtsein magisch ein. Durch dieses lustvolle Inferno dringt die männliche Stimme… Jonight’s the night..Jor…love under the strobelight“, da wird es heiß unter den Designer-Spacejeans. Die Tanzenden sind verwirrt, ihr Bewußtsein scheint sich fragmentarisch aufzusplitten wie die Songs, klebt jedoch am konstanten Rhythmus, dem der schwerelose Raum seltsamerweise nichts anhaben kann. Die ersten beginnen trotz Lebensgefahr an ihren Helmen zu reißen, sie sind dieser Attacke nicht gewachsen. Andere entledigen sich ihrer Bleiplateaus (ja, die trägt man jetzt wieder), um der sprunghaft schrägen Orgel hinterherzufliegen. Die gewissenhaften lauschen den guterhaltenen Rockiragmenten, aber die meisten bekommen ein irres Flackern in die Augen: sie sind bereits süchtig nach dieser kakophonischen Genußdroge.

Unbemerkt entfernt sich ein umstrittener Professor für Exzentrik und Avantgarde. Auf seiner Mikrokassette hat er „Quiche Lorraine“ mitgeschnitten und damit endlich den Beweis für seine These, daß es im New York der Carter-Ära durchaus üblich war, seine Hunde grünzufärben, ihnen Sonnenbrillen aufzusetzen und sie in Designerjeans zu stecken. Er ist ganz schön aufgeregt.