Best Coast :: Crazy For You

Wichita/Coop/Universal

Sommer, Palmen, Sonnenschein – was kann schöner sein? Der musikalische Cocktail aus Hormonen, 60s-Pop und Fuzz-Gitarren, den eine junge kalifornische Kifferin kredenzt, zum Beispiel.

Nach einer schier endlosen Serie von 7-Inch-Veröffentlichungen auf schweinecoolen Labels wie Art Fag und Black Iris erscheint nun das erste Album von Best Coast. Das ist eine dieser Bands, die eigentlich nur aus einer Person bestehen. In diesem Fall ist das Bethany Consentino, 23 Jahre jung und der selben Noise-Pop-Szene aus Los Angeles angehörig wie Abe Vigoda, Vivian Girls und Wavves. Die angesprochenen frühen Best-Coast-Aufnahmen erstickten Consentinos Gesang noch in Rückkopplungsräuschen und deuteten ihr Talent fürs Verfassen von bündigen, musikalischen Liebesbriefen lediglich an. Diesen Schönheitsfehler bereinigt CRAZY FOR YOU mit der Effektivität eines Stahlwollschwamms: glockenklar klingt Consentinos Quengeln und Glucksen aus den Boxen, und ihre Songs wurden hörbar gestrafft (das Album besteht komplett aus neu geschriebenem Material). Die zwei Minuten kurzen, in bester Westcoast-Pop-Tradition stehenden Songs setzen sich aus Ronettes-Harmoniegesängen und Black-Tambourine-Gitarren zusammen und kommen ohne die Macken (schwache Songs, aufgesetztes Slacker-Gehabe) gewisser Szenemitstreiter aus. Hits sind mit „Boyfriend“ „I Want To“ und „Happy“ fast schon überrepräsentiert, und mit 29 Minuten Spielzeit dürfte die Aufmerksamkeitsspanne der Zielgruppe auch nicht überstrapaziert werden. Dass die Texte der Lieder über gemeine Jungs, sprechende Katzen, Cannabis und liebe Jungs oft etwas simpel ausfallen („You drive me crazy but I love you / You make me lazy but I love you“), ist nicht zu bestreiten, macht das Mitsingen aber noch einen Tick leichter.

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