Album der Woche

Bill Ryder Jones

Yawny Yawn

Domino/GoodToGo (VÖ: 09.08.)

Zweite Variante des Trübsal-Indie-Meisterwerks, gespielt am Piano.

Die geniale Runterzieherplatte aus dem vergangenen Jahr erreicht in ihrer zweiten Version endgültig rock bottom, wie der Brite sagt. Gab es auf YAWN noch eine Menge Momente, in denen sich Bill Ryder Jones von seiner Band und lauten Gitarren hochziehen ließ, sitzt er nun allein vor einem Piano auf dem Boden der Welt und singt seine Songs, unterstützt von ein paar Effekten.

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Schon im Original sang der Mann aus Liverpool so, als bekäme er die Zähne kaum auseinander. Auf YAWNY YAWN klingt er nun wie ein schuldbewusster Abi-Kandidat, der in der mündlichen Prüfung erkennt, dass sein Zug abgefahren ist. Oder eben wie jemand, der vor dem Leben kapituliert. Erstaunlich, dass aus diesen Variationen in Schwarz eine ganz besondere Form von Ergriffenheit entsteht.

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YAWNY YAWN klingt, wie es sich anfühlt, wenn man den letzten Nachtbus verpasst hat und erkennt, dass man nun einige Stunden mit sich selbst verbringen muss, todmüde, volltrunken, von Gott und der Welt verlassen. Erst fragt man nach dem Sinn, dann rückt man sich selbst auf die Pelle. Und Jahre später zahlt man viel Geld für Achtsamkeits-Seminare, um dieses Gefühl zu reproduzieren.

YAWNY YAWN im Stream hören:

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