Buddy & The Huddle – Monument For John Kaltenbrunner

Vier Alben haben Roland Kopp und Michael Ströll, die beiden Querköpfe aus der Oberpfalz, mit Unterstützung befreundeter Musiker/innen unter dem Namen Buddy & The Huddle bisher eingespielt. Ein schwaches ist nicht darunter, wenn auch im Rückblick die frappierende, einen Roman von Cormac McCarthy interpretierende SUTTREE-Doublette (1998) die Folgewerke, das konventionellere SHORT STORIES ABOUT LOVE … Und das ein wenig angestrengte Thomas alva edison-Projekt, weit überragt. Die Nachricht, das Duo rekurriere erneut auf eine Buchvorläge, auf monument for john kaltenbrunner nämlich, das fulminante Roman-Debüt des jungen Amerikaners Tristan Egolf, löste zunächst gelinde Enttäuschung aus. Zu platt, zu nahe liegend, zu falsch. Welch ein Irrtum. Zwar hat sich an der musikalischen Formensprache wenig geändert: Jazz, Folk, Country und Blues, die als flirrende Klangschichten, als sanft verwehte Tonfolgen oder auch mal als temperamentvoller Aufgalopp in ambiente Sphären überführt werden, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. Doch was gibt es da an Farbenpracht zu bestaunen, an Atmosphäre, an Anmut, an Risikofreude und an Liebe zum Detail? Lap-Steel und Banjo, Hammondorgel und Akkordeon, Vibraphon und verhaltenes Drumming, Gitarren, akustischer Bass und ein wenig Gesang reichen, um das – Klischee, lass nach! – Kino im Kopf in Gang zu setzen. Wer musikalische Richtpunkte braucht, für den seien – mit Vorbehalten indes – Calexico, Friends Of Dean Martinez, Tom Waits sowie Ry Cooders Soundtrackarbeiten erwähnt. Ansonsten gilt: monument FOR JOHN KALTENBRUNNER ist ein Stimmungsvolles wie stupendes musikalisches Statement. Besonders wertvoll natürlich auf Vinyl.