Carole King – Welcome Home
Ein glückliches Paar auf dem Cover: Carole King und ihr Freund und Co-Autor Rick Evers, der kurz nach Fertigstellung dieser LP gestorben ist – Drogen sollen dabeigewesen sein. Vor diesem Unglück scheinen die beiden sich prächtig verstanden zu haben, denn die Texte zur Platte drücken in beinahe jeder Zeile eine sehr optimistische, fast weltverbesserische Einstellung aus – sarkastische Zeitgenossen mögen da indes auch Naivität herauslesen. Und das Cover zeigt Carole und Rick glückvoll verbunden. Auch musikalisch ist „Welcome Home“ besser als der Vorgänger „Simple Things“ gelungen. Abwechslungsreich im Aufbau, gehen die zehn Songs weitgehend rockig los, wozu Carole King’s Stimme wohl auch besser paßt – Balladen liegen ihr weniger. In „Venusian Diamond“ klingt mutmaßlich eine Sitar (das Cover verschweigt Besetzung und Instrumentierung), in „Disco Tech“ tönt Disco-Rhythmus zu einem Text, der diesem Genre ironisch beizukommen versucht, aber ruhig bissiger hätte ausfallen können. Insgesamt etwas Feines sowohl für beschaulichere als auch aufgelockertere Stunden, mit einer Stimme, die angenehm zwischen heller „Weiblichkeit“ und rauher Rocklady-Diktion liegt. Und handwerklich perfekt.