Claude Chabrol Classic Edition 2

Einen attraktiven Gegenentwurf zum amerikanischen Mainstream-Kino lieferte in den siebziger Jahren die französische Filmindustrie: Während deutsche Leinwandschaffende jener Jahre gerne mit ambitioniertem Autorenkino antraten, das künstlerisch wertvoll, aber mitunter reichlich angestrengt – nur selten das Zeug zum Blockbuster hatte, schreckten die Franzosen auch vor publikumswirksamen Sex & Crime-Sujets nicht zurück. Dass die nicht zwangsläufig trivial ausfallen mussten, belegt das Werk von Claude Chabrol. Seine classic edition 2 enthält fünf Werke, die zwischen 1967 und 1975 entstanden sind. Der zynische Agententhriller die Strasse von Korinth -mit der grandiosen Jean Seberg – fällt thematisch und stilistisch ein wenig aus dem Rahmen. Vor Einbruch der nacht, der ZEHNTE TAG, BLUTIGE HOCHZEIT Und DIE UN-SCHULDIGEN MIT DEN SCHMUTZIGEN HÄNDEN indes Sind klassische Chabrols: die nahezu perfekte Synthese aus Unterhaltungskino a la Hollywood und europäischem Tiefsinn. Düster werden all die Abgründe des französischen Bürgertums seziert, seine Doppelmoral, seine Tabus, seine Korrumpierbarkeit und sein tiefes Bestreben, den schönen Schein zu wahren. Widersprüchlichkeiten, die um so realistischer wirken, da Chabrol in seinen Mörderballaden auf plakative Gut-Böse-Schemata verzichtete. Hilfreich, dass er dabei auf die schauspielernde Creme de la Creme jener Jahre zurückgreifen konnte: Michel Piccoli etwa. Rod Steiger, Romy Schneider, Anthony Perkins, Michel Bouquet, Orson Welles und Stephane Audran

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