Cloud Nothings

Life Without Sound

Wichita/[PIAS] Coop/Rough Trade

Auf ihrem vierten Album kommen die Indie-Rocker aus Cleveland weniger kratzbürstig daher als bisher.

Vielleicht sollte man dieses Kriterium auch mal in die Musikkritik einführen? Seine Alben, so Cloud-Nothings-Frontmann Dylan Baldi, messe er immer auch daran, wie diese „unterwegs“ funktionieren. Konkret: im Auto. Als Soundtrack für Fahrten durch die Suburbs wie Baldi sie während seiner Highschool-Zeit nahezu täglich unternahm.

Unter diesem Gesichtspunkt fände er LIFE WITHOUT SOUND, die vierte Platte seines Indie-Rock-, Noise-, Emo- und Hardcore-affinen Quartetts, die bisher gelungenste. Das ergibt, auch wenn der Titel da paradox erscheint, Sinn. Kommt das Album, anders als der Vorgänger HERE AND NOWHERE ELSE, über weite Strecken doch mit einem solchen, nun ja, „Drive“, einer solchen Indie-Grandezza daher, dass es sich regelrecht aufdrängt für Ausfahrten gen Nirgendwo.

Ein Jahr lang tüftelte die sonst eher ruck­artig produzierende Band an den neuen Songs, was sich bemerkbar macht: Alles wirkt geschliffener, hookiger, filigraner. Da kann der Einstieg mit „Up To The Surface“ noch so walzenhaft ausfallen; können die Riffs von „Internal World“ noch so emo-punkrockig reinknallen – LIFE WITHOUT SOUND bleibt trotzdem so etwas wie die euphorischste, ja „poppigste“ Platte der Band aus Cleveland.