Corinne Bailey Rae

BLACK RAINBOWS

30 Tigers/The Orchard (VÖ: 15.9.(

Experimental-Soul als künstlerisches Erforschungs-Tool. Die Britin erkundet sich und ihren Zugang zur eigenen Herkunft.

Die 1979 in Leeds geborene Corinne Bailey Rae wurde bisher gerne im Bereich Jazzpop verortet. 2006 erreichte ihr Debütalbum Platz 1 der UK-Albumcharts; danach ging es erfolgsmäßig leider eher bergab. Ihr Beitrag zum Soundtrack des Films „Fifty Shades Of Grey“ (2017) half zwar dabei, wieder stärker wahrgenommen zu werden, aber dieses kurze Erfolgsaufblitzen geriet eher zur künstlerischen Falle, denn in der Folge fiel es ihr schwer, das eigene Profil zu schärfen.  Bailey Rae struggelt mit ihren Talenten und ihrer Schönheit. Als Texterin und herausragende Sängerin will sie mehr sein als eine gut vermarktbare Randfigur im Neo-Soul-Kosmos. Ihr neues Album geht daher endlich über das simple Abfeiern gesanglicher Skills hinaus, lässt verkrustete Strukturen bröckeln.

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Für BLACK RAINBOW ließ sie sich von den Objekten und Happenings in der „Stony Island Arts Bank“, einem Museum für afroamerikanische Kultur im heruntergekommensten Viertel Chicagos, inspirieren, das vom Künstler Theaster Gates gegründet wurde. Vom jahrelangen Austausch mit ihm und seinen Visionen inspiriert, entstanden zehn Stücke, die jedes für sich kleine, experimentelle Kunstwerke sind. Bereits der Opener „A Spell, A Prayer“ beeindruckt durch seine Opulenz. Mal rhythmisch-aggressiv („Black Rainbows“), mal elegisch-sanft („Peach Velvet Sky“) lotet Rae eindrucksvoll ihre Möglichkeiten im Ausdruck aus, wird zur musikalischen Museumsführerin. Das ist nicht chartstauglich, aber jeder Track glänzt und überrascht.

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