Crazy Horse – Crazy Moon

Crazy Horse stehen in einem etwas unvorteilhaften Licht: Einerseits waren sie oft die Backing Band von Neil Young, was ihnen Reputation eingebracht hat; andererseits aber hat Young als Hauptfigur öfters den Blick (oder das Ohr) auf Crazy Horse verdeckt – zu Unrecht, wie schon 1971 das inzwischen wiederveröffentlichte erste Crazy Horse-Album zeigte. Bei „Crazy Moon“ nun droht dieser Zwiespalt erneut. Die drei Crazy Horses Frank Sampedro (g), Ralph Molina (dr) und Billy Talbot (bg) würden zwar auch alleine durch ihren mitreißenden, alles andere als stromlinienförmig wirkenden Rock begeistern, aber sie haben sich noch einige Helfer ins Studio geholt: Barry Goldberg etwa, und noch’n paar hier kaum bekannte Leute, darunter ein Bläsertrio und – Neil Young, der auf fünf Stücken eine unorthodoxe Gitarre beisteuert. Prompt droht wieder die Formel von einem Crazy Horse-Werk, das erst durch Young den musikalischen TÜVStempel erhalten hat.

Aber vergeßt mal die Young’schen Gitarren-Apercus und freut euch an der relativ schlichten, angenehm eckig rockenden Musik, der elf Crazy Horse-Kompositionen zugrunde liegen. Davon gefallen mir ,,Thunder And Lightning“, „Dancing Lady“ und ,,She’s Hot“ am besten. Und achtet mal drauf, wie alle drei Crazy Horses gut singen, ohne besonders gute Stimmen zu besitzen. Mucho fun guaranteed!