Die Antwoord :: Ten$ion

Gnadenlos bescheuert oder total abgefahren? Die Diskussionen um die Rap-Rave-Crew werden weitergehen.

Dieses Brat-Pack weiß nur zu gut, dass man ein Album mit einem Statement zu beginnen hat. Deshalb plärrt uns Gaunergesicht Ninja die Worte „I’m indestructible“ entgegen, während sich der Sound so aufbläht wie bei den Stadionelektroniker der Skrillex/Big Gigantic/Kaskade-Liga. Am Ende, im Parallelstück „Never Le Nkemise 2“, pusht sich der Vorsprecher noch mal richtig hoch und wird rebellisch: „Fuck the system, we’ve got our own system!“ Eigentlich stellt das Trio aus Kapstadt aber keine großen Ansprüche. Das System kann ruhig bleiben, denn es garantiert Party, Party und nochmals Party. Davon verstehen Die Antwoord wirklich was. Der alte Bollywood-Trick, der vor Jahren mal im HipHop in war? Unter die Gürtellinie zielende Ausfälle eines Eminem? Der beharrlich wie im Dancehall bouncende Beat eines Diplo? Der minimale Sound, den sich die Neptunes für Snoop Dogg ausgedacht hatten? Alles dabei in diesem „feelgood gangster shit“ (O-Ton), zu dem Ninjas MC-Partnerin Yo-Landi zwischendurch mit niedlicher Kinderstimme das ungezogene Mädchen gibt. Im Grundsatz hört sich alles wie gehabt an, nur eine Spur souveräner als beim ersten Mal. Die These einiger Leute, dass sich Die Antwoord so schnell von der Bildfläche verabschieden, wie sie erscheinen sind, wird sich nicht bewahrheiten.

Key Tracks: „I Fink You’re Freeky“, „Hey Sexy“, „Baby’s On Fire“