Regie: Wolf Grimm Hauptdarsteller: Klaus Löwitsch Doris Kunstmann,Erika Pluhar Mein Gott, ein richtig schönes Familiendrama wird hier in Szene gesetzt: Der Landarzt, einer alteingesessenen Familie entsprungen, hat wieder geheiratet, der bereits erwachsene Sohn unterhält ein Verhältnis mit der Schwiegermutter; ein Sohn kommt zur Welt, dessen Vater zunächst ungenannt bleibt; zwischen den von verschiedenen Müttern geborenen, ungleichen Brüdern keimt eine seltsame Mischung aus Liebe und Haß. Weiter geht’s mit Eifersucht, Psychoterror, einem Anschlag, einer gelähmten Mutter im Rollstuhl… Liebe, Triebe, Blut und Boden, daran herrscht wahrlich kein Mangel.

Und dennoch: der Film „Die Brüder“ ist alles andere als ein blöder Schinken. Denn irgendwo packt dieser Streifen den Zuschauer mit Macht, obwohl der auch am Ende gar nicht so recht weiß, wo eigentlich die Reizschwellen liegen. Der Film lebe, meint die Produzentin Regina Ziegler, von einem „klassischen Rezept“, vom „Geheimnis seiner Geschichte“, von jener Qualität und von jenen Erfahrungen, die die Darsteller einbringen würden. So ganz unrecht hat sie da nicht: Auf dem schmalen Grat zwischen lausigem Eva-Roman und guter,spannender Kinounterhaltung neigen sich die „Brüder“ nie zur falschen Seite.