Die Toten Hosen – Bis zum bitteren Ende – Live

„Ich bin ein deutscher Sänger, also bin ich auch für eine deutsche Volkszählung“, sagt Heino. „Ich bin ein deutscher Sänger, also bin ich auch für deutschen Rock ’n‘ Roll“, sagt Campino. Sein Wort bekommt besonderes Gewicht in einer Zeit, da „deutsche“ Musik als „Projekt“ entweder gar nicht mehr auf die Bühne geht oder – falls doch – eher als Leistungsschau moderner Computertechnik daherkommt. Selbst die meisten „Deutsch-Rocker“ der letzten Generation sind live eher Valium-Zäpfchen.

Damit haben Campino und seine Toten Hosen nichts am Hut. Die letztjährige „Bis zum bitteren Ende“-Tour, die die fünf Hosen bis in die letzten Winkel der Republik brachte, war für die Konzertgänger das pure Adrenalin. Zweifler meinen, die Hosen seien 1982 am besten gewesen. Das Live-Album beweist das Gegenteil: Die Deutsch-Punker der ersten Stunde haben sich zur definitiven Rock’n’Roll-Band des Landes gemausert. Ihr Happy-Meral ist unverschnittener Stoff, die Hosen sind auf dem Zenith der Kraft.

Schön, daß die Urgewalt der Show von Campinos Stage-Diving bis zum Klassiker „Eisgekühlter Bommerlunder“ so hautnah auf Vinyl gebannt wurde, ohne daß dabei die Klangqualität zu leiden hatte.

Extra-Bonus für treue Fans: Dem Cover liegt eine Sprühschablone des Hosen-Bundesadlers bei. Mehr als nur der optimale Soundtrack zur heimischen Flaschbier-Orgie.