Die Zärtlichkeit

HEIMWEH MEISTERWERKE

Tapete/Indigo (VÖ: 8.9.)

Indie-Pop, der der eigenen Postromantik hinterherschlürft.

„In der Zeitmaschine sind wir gereist, von einem in den nächsten Tag“, berichtet Sänger Andreas Fischer im letzten Song von DIE ZÄRTLICHKEIT. Und dann hebt er zum Refrain an und fügt ein beschwingtes „In meinen Träumen, in meinen Träumen“ hinzu. Die Gitarren malen einen kleinen Wall Of Sound drumherum, gerade so viel, dass man dieser Jingle-Jangle-Traummaschine noch folgen kann und etwas zu wenig, um eine entschiedene Farbe in diesem Song ausmachen zu können. In diesem Spannungsfeld zwischen zu viel und zu wenig bewegt sich die Kölner Band auf dieser Debüt-LP, die vier Musiker machen das eigentlich mit reichlich Fingerspitzengefühl und doch fehlt dieser Musik etwas.

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In den Liedern forscht Die Zärtlichkeit nach der Entwicklung unserer Beziehungen, nach der Vergangenheit, die nicht mehr zurückzuholen ist, nach fehlender Orientierung und den Abgründen des Lebens und findet dafür gute Worte: „Wie es zischt / Wie es kriecht / Wie ein kaltes Reptil / Ich behüte es / Und werde selbst fossil.“ Mut fassen und aus dem Schatten treten, so lautet die Aufforderung an anderer Stelle.

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Die Band nimmt diese Chance aber auf ihrem Indie-Pop-Postromantik-Parcours nicht so richtig wahr, Gitarre, Bass und Drums schlurfen den Geschichten etwas hinterher. Und auch mit den Träumen ist das so eine Sache, sie lassen so schnell die Welt vergessen: „Ich darf mich nicht verraten, ich träume hier von dir. Und während ich hier träume, befreist du mich von mir“, singt Fischer im Song „Ein kurzer Weg“.

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