Das Label Captured Tracks macht das, was es am besten kann: Lo-Fi-Pop/Shoegaze.

Was unternimmt man, wenn man mit etwas unzufrieden ist? Selber machen! DIIV-Frontmann Zachary Collins war zuvor bereits Tourmitglied bei den Beach Fossils, startete aber seine Spin-off-Band Dive, weil ihm der kreative Einfluss auf die Songs als Tourmusiker zu gering war. Er wollte seine eigene Musik verwirklichen und holte sich dazu unter anderem den ehemaligen Schlagzeuger der Smith Westerns ins Boot. Nachdem im Frühjahr der Name in DIIV geändert wurde (aus Respekt vor der belgischen Industrial-Band Dive aus den 90ern), steht nach einigen Singles jetzt das Albumdebüt Oshin in den Läden. Es ist stilistisch sehr nah an dem, was die Labelkollegen auf Captured Tracks so machen, aber bedeutend hymnischer ausgefallen. Und das soll etwas heißen, wenn man bedenkt, wie vergraben der Pop unter diesen kleinen LoFi-Songs doch ist. Würde man die fünf großen Hits dieser Platte als EP veröffentlichen, man könnte von einem perfekten Tonträger sprechen. Haben DIIV aber nicht gemacht, deshalb gibt es neben vier Sternen für das Album den dringenden Tipp, die bsten Songs der Platte („Human, „Sometime“, „Doused“) auf jedes zukünftige Mixtape zu stellen. Die erste DIIV-Single wurde für Oshin neu aufgenommen, was im Großen und Ganzen mehr Hall und noch etwas mehr an Hall, aber auch mehr Raum für diesen refrainlosen Ohrwurm bedeutet, während „Doused“ sich als verkappter Score für einen 90er-Jahre-Cartoon und als weiteres Highlight des Albums darstellt. Key Tracks: „Human“, „Sometime“, „Doused“