Dinky

Dimension D

Visionquest/Alive

Ein kreatives Leben jenseits des Clubs: Die Chilenin Dinky tritt hinter den Decks hervor und macht jetzt Pop in elektronischem Gewand. 

Im Jahr 2013 mal wieder auf der Discuss-Agenda: Frauen im DJ-Business. Für Alejandra Del Pilar Iglesias Rivera kein Thema. Es braucht gar nicht erst den Blick in den neuen Berghain-Flyer, um zu kapieren, dass die Chilenin mit ihrem Projekt Dinky seit Jahren ihr eigenes Ding durchzieht. Fünftes Album, fünftes Label. Diesmal breitet Seth Troxler auf seinem Label Visionquest die Bühne für die Wahl-Berlinerin aus. Hier wagt die Folk-beeinflusste DJane den Schritt zur Singer/Songwriterin, lässt den Floor links liegen und stellt sich der Challenge, richtige Songs zu schreiben. Koproduziert von ihrem Ehemann Matthew Styles, kennt Dimension D vier Koordinaten: Club Music, Jazz, Indie und Pop. Die Dissonanzen früherer Produktionen sind warmen, leicht nachdenklichen Harmonien gewichen, die von Dinkys bittersüßer Stimme unterwandert werden. Mit Live-Drums, Claps und organischen Synthie-Sounds, bei denen Keys genauso Platz finden wie die dominante E-Gitarre, bringt Dinky sogar zwei Kleinode hervor: „Xanex“ und „Falling Angel“. Da bahnt sich ein Bandalbum an! Oder anders: Dinkys Weg hat gerade erst begonnen. Vorschläge für das sechs­te Label in ihrer Diskografie: Domino oder 4AD.