Erste Longplay-Enthüllung des Duos aus dem Londoner Vorstadtgürtel mit vielen It-Gästen und eingängigem House-Sound.

Es gibt Dinge, die von vornherein für Disclosure sprechen. Da wäre die Verbindung zum Label Greco Roman, auf dem die EPs „The Face“ und „Control“ erschienen sind. Dieses Label wird von London und Berlin aus u.a. von Joe Goddard betrieben. Goddard kennt man von Hot Chip, mit denen Disclosure schon gespielt haben. Zudem haben Guy und Howard Lawrence eine ziemliche Begabung, wenn es darum geht, hippes Gesangspersonal zu integrieren. Für den infektiösen UK-Hit „White Noise“ hatten sie zum Beispiel AlunaGeorge gewinnen können. Um mögliche Hits geht es hier grundsätzlich immer. Mit an Soulful House, 2Step, UK Garage und Post-Dubstep grenzenden Tracks drängen die Brüder voll in die Mitte des Geschehens. Trotzdem klingt auf diesem Album nichts dreist oder billig. Weder „Defeated No More“ mit Ed Macfarlane von Friendly Fires, „You & Me“ mit Eliza Doolittle, „Confess To Me“ mit Jessie Ware, „Help Me Lose My Mind“ mit dem hoch gehandelten Trio London Grammar noch der an Green Velvet erinnernde Spaßmacher „Grab Her“ verdie-nen es, ignoriert zu werden. Disclosure liefern Clubmusik, die gleichzeitig auf entspannte Weise Pop sein will und dabei sehr britisch klingt. Ihre Mischung macht schon im ersten Anlauf einen todsicheren Eindruck.