Dr. John – In The Right Place

Auch mit seinem 3. Opus hält sich Dr. John the Nighttripper alias Mac Rebennack an serre von David Spinozza) ist das ganz in Ordnung. Kraft, Vitalität und Eigensinn sprecheine Urwald-Voodoo-Klänge. Während er auf seinen vorangegangenen Alben immer irgendwelche Pop-Grossen um sich scharte, die gerade auf seinem Trip waren, wirken diesmal weniger bekannte, doch ebenso gute Begleitmusiker mit. Seine ‚Meters‘ gelten als eine der besten Rhythmusgruppen in New Orleans, und besonders der Rythmus zählt beim Doktor. Er bildet den Grundstock seiner Kompositionen, die irgendwo zwischen der Buddy Miles Band und Booker T and the MG’s angesiedelt sind. Spannend, urig, verrückt, hart und hämmernd zieht Dr. John in die Beine des Hörers ein und schmettert ihm gleichzeitig mit gequetschter, souliger Stimme die Texte in’s Ohr. Es ist gewiss keine anspruchsvolle Musik die da abläuft, aber muss sie das sein? Reicht es nicht, wenn man sich dabei wohl fühlt? Nach meinem Geschmack enthält Mac’s Musik teilweise zuviel Soul; aber sonst verfehlt sie ihr Ziel selten. Ausserdem ist er nicht ganz so unorthodox wie z.B. Exuma. Die Rhythmusmaschine und die kurzen, stechenden Bläsereinsätze bilden ein Ganzes und stossen dich immer wieder vorwärts. Geht vereinzelt mal ein Instrument auf Solopfaden (wie z.B. die Gitarre von David Spinozza)aus jeder Note. Des Doktors Rezept hilft vielleicht nicht gegen alles, doch gegen Langeweile und Müdigkeit macht es immun!