Everything Everything

MOUNTAINHEAD

BMG (VÖ: 1.3.)

Die britische Art-Pop-Band knöpft sich die Auswüchse des alten Schlawiners Kapitalismus vor.

Ein neues Album von Everything Everything ist immer auch die Antwort auf die Frage, in welche Zukunftsvision die Indie-Tüftler aus Manchester sich diesmal hineingesponnen haben. Stellt doch kaum eine Band den Blick schärfer, wenn es darum geht, in welche Abgründe der technologische Fortschritt mitunter führt (u.a. zu einem Internettroll-Präsidenten wie Donald Trump oder zu den Arbeitsmarkt-Segnungen der KI) und im blödesten Falle noch führen kann.

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Auf MOUNTAINHEAD ist das eine Art gesteigerte Form einer hyperkapitalistischen Gesellschaft, die einem beim Blick auf die längst enorme Schere zwischen Arm und Reich gar nicht mal so unbekannt vorkommt: Unermüdliches Buddeln ganz unten, damit der Geldberg mit seiner steinreichen Gipfelelite stetig weiterwächst, während es um die Buddelnden herum immer dunkler wird.

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Das mag metaphorisch etwas nach Karl Marx riechen, entfaltet hier als Hintergrund und Reibungsfläche jedoch eine zwingende Bissigkeit. Und ja doch, man kann diese 14 auf elektrifizierten Hochglanz polierten und stets in bester Falsett-Laune dahingroovenden Art-Pop Nummern auch ohne Interesse für ihren dystopischen Überbau mit Gewinn hören. Wäre aber schade um das, was Everything Everything uns darin zu sagen haben.

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