Falco – Junge Römer
Lange hat es gedauert, bis „Österreichs Exportschlager in Amerika“ neun Songs zustande brachte, die ihm als würdige Nachfolger für sein Debüt erschienen. Dabei ist Falco nicht den vermeintlich sicheren Weg gegangen, den Spuren seines „Kommissars“ zu folgen.
JUNGE RÖMER unterscheidet sich bereits durch die Instrumentierung von dem Debüt-Album: sie ist weit weniger sparsam als EINZEL-HAFT. Bläser bieten ab und zu einen voluminösen Background zu den funky klingenden Arrangements. Überfrachtet klingt das Ganze jedoch nie, mit Robert Ponger saß schließlich Österreichs Produzent Nr. 1 am Mischpult.
Direkt zu Beginn der Titelsong: „Junge Römer“ ist ein unverschämt clever gemachter Song, wobei der Mix aus deutschem, italienischem und englischem Gesang einen besonderen Reiz hat. Irgendwie hat die gesamte LP internationales Flair, von dem Verschmitzt-Hintergründigen, das beim Debüt vereinzelt aufblinkte, fehlt nun jede Spur. Das Gros der Songs ist souverän arrangiert, die nötige Dosis an Gitarre und Baß wird exakt getroffen, die früher eher unruhigen musikalischen Linien wurden geglättet.
Und Falco singt dazu! Sicherlich ist der halb gesprochene Rap auch weiterhin angesagt, doch der klassische Gesangsunterricht bei einem Wiener Kammersänger hat unverkennbare Spuren hinterlassen. Nur schade, daß man von den Texten oft nur Fragmente mitbekommt. Das, was man versteht, ist jedenfalls ziemlich abgehoben – Schlagertexte der unbekannten Art.
JUNGE RÖMER ist keine LP, mit der man sich emotional identifizieren kann, auch wenn sie Charme und Coolness überaus clever verbindet. Knapp: (4)
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