Am 13. Juli diesen Jahres hatten Fatboy Slim und 250.000 Gäste am Strand von Brighton eine Riesensause. Dass die Party nur für 60.000 Besucher angelegt war und das I Ganze in ein gigantisches logistisches und sicherheitstechnisches Chaos ausartete (zwei Leute kamen ums Leben, 160 wurden verletzt), wäre ja eventuell eine Reportage wert gewesen. Aber hey!, wer will denn so hässliche Sachen sehen/hören/wissen, wo wir doch so eine Gaudi hatten? Da in Brighton! Im Juli! Was? Das dürfte das große Problem dieser DVD sein, dieses „wir“, denn man muss wohl dabei gewesen sein (und, ähem, überlebt haben), damals, in Brighton, im Juli, damit einem hier nicht nach spätestens einer halben Stunde das Großhirn einschläft. Wir sehen: Viele, viele junge Menschen, die machen, was junge Menschen auf Pop-Großveranstaltungen halt so machen (tanzen, an Latemenmasten hängen, auf Toi-Boxen und den Schultern ihrer Freunde sitzen, Dinge schwenken, Bierflaschen und Grimassen in die Kamera halten, die Oberbekleidung ausziehen etc.) und einen mittelalten Herrn DJ, der macht, was Norman Cook beim Auflegen halt so macht (die Arme ausbreiten und ins Publikum grinsen, Wodka Orange trinken, wie ein Muppet über seinen Plattentellern wippen). Das alles anderthalb Stunden lang, wohlfeil geschnitten und ab und an mal ein optischer Effekt aus dem Standards-Menü drübergelegt. Der Linernotes-Schreiber schlägt vor, man solle Sand in sein Wohnzimmer streuen, alle seine Freunde einladen und dann das Ding einlegen und ab geht er. der Peter, angeblich. Vielleicht auch gleich noch einen Film davon drehen, der dann mindestens genauso interessant werden müsste, zumindest für Menschen, die wirklich nichts Besseres zu tun haben, als sich in der Glotze die Parties anderer Leute anzuschauen. Die Musik? 20 Tracks, Underworld, Basement Jaxx, Fatboy selber, All Saints etc., nichts Weltbewegendes, deren Reihenfolge

man im Extra-Menu selber programmieren kann. Weitere Extras: Irgendwelche Spiele und ein Video von Norman Cooks Reise zur WM in Japan. Ganz richtig: Der jubelt einem auch noch seine Urlaubsfilme unter.

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