Freiberg – Freiberg
War PASS AUF, das CBS-Werk von Freiberg & Conditors, ein mit Kinderliedchen durchsetzter Versuch, zwischen Geniestreich und Bekenntnis zur eigenen Einfalt, so ist das WEA-Debüt FREIBERG (der Arbeitstitel EINIGKEIT & RECHT & FREIBERG wurde wieder verworfen) definitiv ein deutsches Rockalbum ’88. Gänzlich in eigener Regie mit den Freunden von „Wunsch-Klang“ vorproduziert, ist Pedda diesmal keinerlei Kompromisse eingegangen. Auf gut deutsch: Die bocking trocks poltern rock’n’rollig und rhythm & bluesig, die Instrumentalisten lassen die Sau raus, Peter Freiberg singt sich die Seele aus dem Leib — und die Texte haben fast Rio Reiser-Niveau, sind witzig, ironisch, persönlich und zeugen von einer dicken Portion Selbstdistanz.
„Alter Adel“, die Single, vermittelt bei aller Eingängigkeit die Rotzigkeit, die Maffay gerne hingekriegt hätte.
„Auf die Liebe“ ist ein Liebesbekenntnis mit Vaudeville-Bläsern: Feiberg als Deutschlands Antwort auf Tom Waits? Und „Wenn Du verstehst was ich meine“ ist ein zärtlich-verwirrtes Liebeslied.
So und nicht anders soll deutsche Rockmusik sein. FREIBERG ist ein Schlag ins Gesicht aller Möchtegern-Rocker wie Kalkowski, Kaczmarek, Lage, Brozat, Schuba und wie sie alle heißen. Freiberg hat die Authentizität, die ihnen fehlt.
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